Debüt im Deutschlandradio Kultur

Ereignis Klangfarbe

Der Dirigent Aziz Shokhakimov
Der Dirigent Aziz Shokhakimov © Matthias Kreutziger
Von Albrecht Dümling · 15.02.2016
Zwei herausragende Solisten und ein junger Dirigent präsentierten sich im "Debüt im Deutschlandradio Kultur" gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester in der Philharmonie Berlin. Auf dem Programm standen Werke von György Ligeti, Carl Maria von Weber und Igor Strawinsky.
Die traditionsreichen Donaueschinger Musiktage, die alljährlich im Oktober stattfinden, gehören zu den wichtigsten Festivals für Gegenwartsmusik. In der kleinen Residenzstadt am Rand des Schwarzwalds stellen Komponisten seit 1921 regelmäßig ihre neuesten Werke vor. Man ist deshalb an Überraschungen gewöhnt. Dennoch wirkte es wie eine Sensation, als hier am 22. Oktober 1961 das Orchesterstück "Atmosphères" von György Ligeti erstmals erklang. Zur Verblüffung der Hörer waren anstelle von Linien, Motiven und Rhythmen kompakte, überwiegend statische Klangflächen zu erleben. Klänge und Klangfarben wurden zum Ereignis. Angesichts des tosenden Beifalls musste das Werk - eine Seltenheit bei Uraufführungen - sofort wiederholt werden.
Der Komponist György Ligeti wurde 1923 als Angehöriger einer jüdischen Familie im rumänischen Siebenbürgen geboren. Er wuchs in Cluj/Klausenburg auf, wo er ein Musikstudium begann. Unterbrochen durch den Krieg, setzte Ligeti dieses in Budapest fort, bis er 1956 nach dem ungarischen Volksaufstand nach Wien floh. Von 1957 bis 1958 arbeitete er im Studio für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln, was auch seine Instrumentalmusik beeinflusste. Mit "Atmosphères" (Atmosphären) verwirklichte Ligeti die Idee einer musikalischen Form, in der es "keine Ereignisse, sondern nur Zustände" gibt, "keine Konturen und Gestalten, sondern nur den unbevölkerten, imaginären musikalischen Raum". Die Klangfarben werden zu den eigentlichen Trägern der Formentwicklung. Das Werk besteht aus einem dichten Stimmengeflecht, einer Mikropolyphonie, notiert in einer Riesenpartitur mit 87 Systemen. Indem die einzelnen Instrumente fast unmerklich einsetzen, werden die strengen Kanon-Strukturen bewusst verwischt. Trotz der Verwendung traditioneller Orchesterinstrumente nimmt das Ganze oft geräuschhafte Wirkungen an, die an elektronische Musik erinnern. Ligeti konnte solche Neuerungen nur wagen, da ihm für die Uraufführung das experimentierfreudige Sinfonieorchester des Südwestfunks Baden-Baden zur Verfügung stand, das sich unter der Leitung von Hans Rosbaud gerade mit ungewöhnlicher Musik einen Namen gemacht hatte.
Etwa in der Mitte der Komposition erklimmt das Orchester mit Violinen und Piccoloflöten höchste Höhen und geht schrill bis an die Grenze der Hörbarkeit, um dann unvermittelt zu den tiefen Kontrabässen überzuwechseln. Ligeti hat dies mit einem Sturz in die Unterwelt verglichen. Tatsächlich ist "Atmosphères" untergründig ein Requiem. Der Komponist widmete das Orchesterwerk seinem Kollegen Mátyás Seiber, der ein Jahr zuvor - am 24. September 1960 - bei einem Autounfall tödlich verunglückt war. Nach Ligetis Flucht in den Westen hatte sein in England lebender Landsmann ihm zu wichtigen Kontakten und Aufträgen verholfen. Dem erwähnten Umbruch in der Mitte von "Atmosphères" folgen weitere Requiem-Anspielungen. So erinnert die Zusammenballung aller Blechbläser an die wundertätige Posaune der "Tuba mirum", während die Verdünnung der chromatischen Klangballung zum diatonischen Cluster an das versöhnliche "Agnus Dei" denken lässt. Am Schluss stehen drei Takte Generalpause - auskomponierte Stille.
Mit "Atmosphères" hatte Ligeti eine Antwort gefunden auf die Krise der immer beliebiger wirkenden seriellen Musik. Dieses Werk regte weitere Klangflächenkompositionen an und gilt heute als ein Klassiker der musikalischen Avantgarde. 1968 wurde "Atmosphères" für Stanley Kubricks Science-Fiction-Film "2001 - Odyssee im Weltraum" verwendet. Drei Minuten daraus erklingen dort zu Beginn zur dunklen Leinwand, bevor dann - zu "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss - der Sonnenaufgang beginnt. Ligeti war über diese Verwendung verwundert, denn die Produktionsgesellschaft hatte dies nicht mit ihm vereinbart. Außerdem hatte er keineswegs an den Kosmos gedacht, als er diese Musik schuf. Jedoch wurde sie dadurch breiten Hörerkreisen bekannt, auch Kinobesuchern, die noch nie den Namen György Ligeti gehört hatten.
Der italienische Schlagzeuger Simone Rubino
Der italienische Schlagzeuger Simone Rubino © Daniel Delang
Das Nebeneinander verschiedener Tempi
Friedrich Cerha: Konzert für Schlagzeug und Orchester
György Ligeti hatte in "Atmosphères" trotz der oft geräuschhaften Wirkungen nur Streich- und Blasinstrumente sowie ein Klavier verwendet. Auf Schlaginstrumente verzichtete er. Diese bildeten dagegen den Ausgangspunkt des Konzerts für Schlagzeug und Orchester, das Friedrich Cerha auf Anregung des Perkussionisten Martin Grubinger schrieb. Nach Christoph Caskel und Peter Sadlo, die zahlreiche neue Schlagzeugwerke anregten, gehört dieser 1983 in Salzburg geborene Musiker heute zu den herausragenden Multi-Perkussionisten. Den ersten Unterricht hatte Grubinger bei seinem Vater erhalten, der als Schlagzeug-Dozent am Salzburger Mozarteum wirkte. Aufsehen erregte er 2006 mit einem Schlagzeug-Marathon im Wiener Musikverein und mit einer siebenstündigen Schlagzeugnacht im Rahmen der Bonner Beethovenfests.
Friedrich Cerha, ein gebürtiger Wiener des Jahrgangs 1926, hat Neue Musik immer wieder gegen Widerstände geschaffen und aufgeführt. Als Achtjähriger erlebte er 1934 hautnah den österreichischen Bürgerkrieg. Sein Vater sagte damals zu ihm: "Du siehst, was Menschen Menschen antun können." Cerha verweigerte deshalb den Kriegsdienst und desertierte zweimal. Die Rolle des gesellschaftlichen Außenseiters nahm er nach 1945 auch im erzkonservativen Wien ein. Als Dirigent des Ensembles "die reihe" leistete er hier ab 1958 Pionierarbeit bei der Präsentation neuer Werke. Cerha setzte sich auch schöpferisch mit seriellen Kompositionstechniken auseinander, wobei er großen Wert legte auf eine fassliche Form. International bekannt wurde er durch die Vollendung von Alban Bergs Oper "Lulu" (1979) und durch seine 1981 in Salzburg uraufgeführte "Baal"-Oper (nach Brecht). 2012 wurde der Komponist mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet.
Als Martin Grubinger sich von Friedrich Cerha ein Schlagzeug-Konzert wünschte, hatte der von ihm bewunderte Komponist den Perkussions-Virtuosen noch nie spielen hören. Während der Arbeit mied Cerha den Kontakt zu ihm, um sich nur auf seine eigenen Klangvorstellungen konzentrieren zu können. Für den Solisten wählte er ein umfangreiches Instrumentarium aus, das in drei Positionen auf dem Podium aufgestellt wird. Jedem der drei Sätze ordnete er spezifische Schlaginstrumente zu: Trommeln, Bongos und Tempelblöcke zum ersten Satz, Vibraphon, Glockenspiel und Gongs zum zweiten, sowie Xylophon, Holzblöcke und Becken zum Finale. Die Komposition beginnt mit in mehreren Stufen anschwellenden Trommelklängen, bevor das Orchester einsteigt. Einer langsamen Linie von Hörnern und Tuba stehen kürzere Figuren in schnellen Tempi gegenüber. Eine unbegleitete Violinmelodie leitet zum lyrischen Mittelsatz über, in dem der Solist zum Vibraphon wechselt. An die Stelle des Rhythmus treten hier traumhaft ruhige Klänge, wobei Glöckchen, Celesta und Crotales mit hohen Violinflageoletts verschmelzen. Innerhalb dieser Klangflächen existieren - wie schon im ersten Satz - verschiedene Geschwindigkeiten nebeneinander. Wie der Komponist erklärte, wurde er dazu durch die Beobachtung der langsamen Bewegungen von Himmelskörpern angeregt "und von Vorgängen des einander Einholens und Überholens, die in vielen Lebensbereichen eine Rolle spielen". Zu einer besonders leisen Passage inspirierten ihn "Erlebnisse in der Stille des nächtlichen Waldes".
Im schnellen Schlusssatz, einem hellklingenden Perpetuum mobile, dominiert das Xylophon. Vom Solisten wie auch vom Xylophonspieler im Orchester wird dabei höchste Virtuosität verlangt. Gegen Ende kehren die Trommelausbrüche und Blechbläserklänge des Anfangs wieder, bis das Konzert nach einem kräftigen Tutti-Schlag leise verklingt. Martin Grubinger, der die Komposition im Oktober 2009 in Salzburg zur bravourösen Uraufführung brachte, bezeichnete sie als das Schwierigste, was er je gespielt habe.
Das Lieblingsinstrument des musikalischen Romantikers
Carl Maria von Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll
Wollte man Carl Maria von Weber, den Schöpfer des "Freischütz", auf ein einziges Instrument reduzieren, so wäre dies die Klarinette. Verantwortlich dafür war Heinrich Joseph Baermann, den der Komponist 1811 kennenlernte. Der Soloklarinettist der Münchner Hofkapelle gilt als der bedeutendste Klarinettist des frühen 19. Jahrhunderts. Von seinem Spiel auf einem modernen Instrument mit zehn Klappen und erweitertem Tonumfang war Weber fasziniert. Als er erfuhr, dass der König von Bayern am 5. April 1811 ein Konzert mit Baermann als Solist durchführen wollte, schuf er innerhalb von nur drei Tagen sein Concertino für Klarinette und Orchester. Nach der überaus erfolgreichen Uraufführung berichtete der Komponist einem Freund: "Das ganze Orchester ist des Teufels und will Konzerte von mir haben." Auch Max Joseph von Bayern war so beeindruckt, dass er sechs neue Werke, darunter zwei große Klarinettenkonzerte, bei Carl Maria von Weber bestellte.
Bei seinem f-Moll-Konzert stand der damals 25-jährige Komponist nicht mehr unter solchem Zeitdruck wie bei seinem Concertino, hatte es aber schon am 17. Mai 1811 abgeschlossen. Um den Klang des Soloinstruments herauszuheben, sparte er im Orchester die Klarinetten aus. Das Dreiklangsthema im punktierten Rhythmus, mit dem das Werk beginnt, erklingt zuerst in den Celli und Kontrabässen, bevor die Violinen es aufgreifen. Erst viel später setzt die Soloklarinette klagend (con duolo) ein, um bald darauf das Dur-Seitenthema anzustimmen und es mit beweglichen Figuren zu umspielen. Mit großen Melodiebögen der Klarinette führt das Adagio noch tiefer in die Welt der Romantik. Einem dramatischen Mollteil folgt überraschend ein Es-Dur-Abschnitt, bei dem drei Hörner feierlich das Soloinstrument begleiten. Dieser völlig neue Klang wirkt wie eine Vorwegnahme des "Freischütz", bevor dann das C-Dur des Anfangs wiederkehrt. Im abschließenden F-Dur-Rondo brilliert die Klarinette mit schnellen Bewegungen und schwingt sich immer wieder zu hohen Spitzentönen auf. Die Ausgeglichenheit in allen Registern, "die vollkommene Gleichheit des Tones von oben bis unten" war es, die der Komponist neben dem "himmlisch geschmackvollen Vortrag" an Baermanns Spiel besonders rühmte. Diese Qualitäten waren mitverantwortlich dafür, dass die Klarinette sein Lieblingsinstrument wurde. Nach der Uraufführung seines f-Moll-Konzerts am 13. Juni 1811 notierte Weber in sein Tagebuch, Baermann habe "ganz vortrefflich" geblasen. Er übergab dem Solisten daraufhin die Partitur und ein für zehn Jahre gültiges exklusives Aufführungsrecht.
Der Präsentation seines zweiten Klarinettenkonzerts im November 1811 folgte eine ausgedehnte Konzertreise mit dem "Klarinettgenie", wie Weber Baermann nannte. Diese Reise vermehrte den Ruhm des Komponisten, der 1816 mit seiner "Freischütz"-Oper einen Sensationserfolg landete. Nur fünf Jahre später sollte Carl Maria von Weber erst 40-jährig in London, wo er noch seine Oper "Oberon" zur Uraufführung brachte, der Tuberkulose erliegen. Als Heinrich Baermann für den Freund eine Trauerfeier arrangierte, griff er auf die wegweisende Hörnerstelle aus dem Adagio des f-Moll-Konzerts zurück; mit einem unterlegten Text ließ er sie von Männerstimmen singen. Der berühmte Klarinettist erinnerte damit an einen Komponisten, der den Klang dieses vielseitigen Blasinstruments zum romantischen Bedeutungsträger gemacht hatte.
Der französische Klarinettist Raphaël Sévère
Der französische Klarinettist Raphaël Sévère© Matt Dine
Kompendium der Orchestrationskunst
Igor Strawinsky: Suite "Der Feuervogel"
Carl Maria von Weber wurde auf dem Gebiet der Orchestration zum Wegbereiter nicht nur für Hector Berlioz und Richard Wagner, sondern auch für Tschaikowsky, Debussy und Strawinsky. Igor Strawinsky bezeichnete Weber einmal bewundernd als "Fürsten der Musik"; die Werke dieses deutschen Romantikers nannte er ein "Musterbeispiel für die Eleganz in der Musik". Diese Komplimente stammen von einem Komponisten, dessen internationale Anerkennung sich nicht zuletzt seinem souveränen Umgang mit dem Orchester verdankte. Die hell glitzernden Farben seines kurzen Orchesterwerks "Feu d'artifice" (Feuerwerk) hatten den Impresario Sergej Diaghilew Anfang 1909 so fasziniert, dass er den noch kaum bekannten 27-jährigen Komponisten zur Zusammenarbeit aufforderte. Diaghilew, der auch eine Kunstzeitschrift herausgab, war ein an allen Formen neuer Kunst interessierter Ästhet, der zudem ein glänzendes Organisationstalent besaß. Er hatte in Paris bereits russische Malerei, russische Musik und Musiker vorgestellt und plante nun seine erste Ballettsaison für die französische Hauptstadt. Dazu stellte er aus den besten Tänzern und Tänzerinnen des Landes das Ensemble Ballets Russes zusammen. Strawinsky erhielt von ihm den Auftrag, die Musik zum Ballett "Der Feuervogel" zu schreiben, dessen Pariser Uraufführung am 15. Juni 1910 stattfinden sollte. Es wurde ein glänzender Erfolg, der den jungen Komponisten über Nacht berühmt machte. Diaghilew bestellte bei ihm danach auch die Musik zu "Petruschka" (1911) und "Le Sacre du printemps" (1913), die noch mehr Aufsehen erregten und Igor Strawinsky endgültig ins Licht der Öffentlichkeit katapultierten. Der Komponist blieb seinem großen Förderer bis zu dessen Tod im Jahre 1929 freundschaftlich verbunden.
Die "Feuervogel"-Partitur widmete Strawinsky seinem Lehrer Nikolai Rimski-Korsakow, der in seiner Komposition "Scheherazade" ein ähnlich märchenhaftes Thema mit reichen Orchesterfarben ausgemalt hatte. Aus einer russischen Liedsammlung seines Lehrers übernahm er auch die Melodie, die im "Feuervogel"-Finale zur hymnischen Apotheose kommt. In vielen Spielanweisungen, etwa den Flatterzungen-Effekten der Flöte, und der Größe der Besetzung ging Strawinsky aber über den Lehrer hinaus. Als er 1919 sieben der neunzehn Nummern des Balletts zu einer Konzertsuite zusammenstellte, reduzierte er aus praktischen Gründen die riesige Besetzung. Die Farbigkeit aber blieb erhalten. So erhält die Einleitung, die in die geheimnisvolle Welt des bösen Zauberers Kastschej führt, ihre düstere Magie aus dem Klang der gedämpften Streicher sowie der tiefen Klarinetten und Hörner. Dagegen wird das Schwirren des Feuervogels durch Figuren zweier Flöten und einer Klarinette gestaltet, ergänzt durch Tremoli und Pizzikati der Streicher sowie Glissandi von Klavier und Harfe. Der Prinzessinnen-Reigen, in dem Harfen ein sanftes Oboensolo begleiten, endet abrupt, wenn ein lauter Tuttischlag den grimmigen Höllentanz des Zauberers ankündigt. Die wild stampfenden Viertel der Blechbläser und Bassinstrumente enden mit der friedvollen Fagottmelodie des nachfolgenden Wiegenlieds. Das volle Orchester wird schließlich im Finale aufgeboten, in dem die russische Volksliedweise erst langsam und schlicht vom Horn vorgestellt wird, bevor andere Instrumente sie aufgreifen und mächtige Klavier- und Harfenakkorde wie Glocken hinzutreten. Die Farben des Orchesters dürfen sich hier in ihrer ganzen Pracht entfalten.
Debüt im Deutschlandradio Kultur
Montag, 15. Februar 2016, 20:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Simone Rubino, Schlagzeug
Raphaël Sévère, Klarinette
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Aziz Shokhakimov
Programm
György Ligeti
"Atmosphères" für großes Orchester (1961)
Friedrich Cerha
Konzert für Schlagzeug und Orchester (2007-08)

Carl Maria von Weber
Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 1 f-Moll op. 73 (1811)
Igor Strawinsky
"Der Feuervogel" Ballett-Suite für Orchester (Fassung 1919)
Moderation: Holger Hettinger
Karten:
Abendkasse der Philharmonie und
Besucherservice der ROC GmbH Berlin
Telefon: 030. 20 29 87 10, Fax: 030. 20 29 87 29
Mail: tickets@roc-berlin.de / Webshop
Der französische Klarinettist Raphaël Sévère, geboren 1994, begann seine Ausbildung auf dem Klavier, der Geige und dem Cello. Erst im Alter von acht Jahren wechselt er zur Klarinette. Vier Jahre später ist er bereits Preisträger internationaler Wettbewerbe, u.a. beim Int. Klarinettenwettbewerb Tokyo. Mit 14 wird er am Conservatoire in Paris zugelassen, mit 15 Jahren macht er das Abitur. Im Alter von 19 Jahren schließt er 2013 das Konservatorium mit einem Master "mit Auszeichnung" ab und gewinnt im selben Jahr den 1. Preis der "Young Concert Artists Competition" in New York sowie acht der zehn Sonderpreise. Dieser Erfolg ermöglicht ihm, im Kennedy Center in Washington und in der Merkin Hall in New York aufzutreten. Als Solist hat Raphaël Sévère bereits mit zahlreichen renommierten Klangkörpern gearbeitet, u.a. mit dem russischen National Philharmonic Orchestra unter Vladimir Spivakov, der Sinfonia Varsovia, dem Budapester Kammerorchester und dem Orchestre National d'Ile de France. Im kammermusikalischen Bereich heißen seine Partner u.a. Alain Altinoglu, Quatuor Ebène und Trio Wanderer. Seine dritte CD, eine Einspielung der beiden Klarinettensonaten und des Klarinettentrios von Brahms für das Label Mirare, erhielt einen "Diapason d'or".
Der italienische Schlagzeuger Simone Rubino war der überragende Gewinner der Kategorie Schlagzeug beim 63. Int. ARD-Musikwettbewerbs 2014 in München.
Er wurde 1993 in Chivasso/Turin geboren. Seine Bachelor-Ausbildung bei Riccardo Balbinutti in Turin schloss er 2010 mit Auszeichnung ab. Seit 2012 studiert er bei Peter Sadlo in München. Mit Peter Sadlo absolvierte er 2008 auch sein Debüt beim Sinfonieorchester der RAI in Turin.
Simone Rubino wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Orfeo d'Oro. Sehr erfolgreich war er auch beim Int. Marimbawettbewerb 2012 und dem Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb 2013. Er erhielt außerdem den Förderpreis des Deutschlandfunks 2015. Im Münchner Prinzregententheater war er im Februar 2015 mit seinem Schlagzeugquartett "Out of Time" zu erleben. Weitere Debüts erfolgten bei den Schwetzinger Festspielen, bei Musicus Olympus in Russland und beim Rheingau Musik Festival. In der Saison 2015/2016 spielt er u.a. mit dem NDR-Sinfonieorchester, dem hr-Sinfonieorchester und dem Orchester der Rai Turin.
Simone Rubino ist Gewinner des "Credit Suisse Young Artist Award 2016" und wird sich im September 2016 beim "Lucerne Festival" gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern präsentieren.
Der Dirigent Aziz Shokhakimov wurde 1988 in Taschkent (Usbekistan) geboren. Auf einer Musikschule für musikalisch hochbegabte Kinder lernte er zunächst Violine und Bratsche, später kam eine dirigentische Ausbildung bei Vladimir Neymer hinzu. Bereits mit 13 Jahren gab Aziz Shokhakimov in Usbekistan sein Debüt als Dirigent. Ein Jahr später leitete er erstmals eine Vorstellung von "Carmen" in der Usbekischen Nationaloper. 2006-12 war er als Chefdirigent des Nationalen Symphonieorchesters seiner Heimat tätig. Internationale Aufmerksamkeit errang er im Jahr 2010, als er, 21 Jahre alt, den 2. Preis des Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerbs der Bamberger Symphoniker gewann. Seitdem debütierte er u.a. bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, dem London Philharmonic Orchestra sowie beim Houston Symphony Orchestra in den USA. Auch im Bereich der Oper ist Aziz Shokhakimov aktiv. So leitete er 2014 in Bologna eine Neuproduktion von "Eugen Onegin" sowie die Wiederaufnahme einer "Carmen" an der Deutschen Oper am Rhein, die ihn daraufhin mit Beginn der Spielzeit 2015/16 als Kapellmeister verpflichtete. Dort ist er unter anderem in Vorstellungen von "Aida", "Hoffmanns Erzählungen" und "Rigoletto" zu erleben.