Wirtschaftsbeziehungen

Chinesen auf Einkaufstour

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird durch den Ministerpräsidenten der Volksrepublik China, Li Keqiang, in der Großen Halle des Volkes in Peking mit militärischen Ehren begrüßt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird durch den Ministerpräsidenten der Volksrepublik China, Li Keqiang, in der Großen Halle des Volkes in Peking mit militärischen Ehren begrüßt. © dpa-Bildfunk / Rainer Jensen
Mikko Huotari im Gespräch mit Nana Brink · 13.06.2016
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht China – und natürlich spielen auch die Wirtschaftsbeziehungen bei der Visite eine große Rolle. Mikko Huotari vom Mercator Institute of China Studies warnt vor "Marktverzerrungen".
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in Peking mit militärischen Ehren empfangen worden. Zu den vierten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen hat die Kanzlerin gleich sechs Minister und zahlreiche Staatssekretäre mitgenommen.
Schon das allein unterstreicht die Bedeutung der Visite. Deutsche und Chinesen wollen über internationale Krisenherde, die bilateralen Beziehungen und natürlich auch über den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen reden.

China macht ausländische Investitionen schwieriger

Mikko Huotari vom Mercator Institute of China Studies hält die Kritik deutscher Unternehmer an chinesischer Wirtschaftssteuerung und Protektionismus für berechtigt: Viele Stellschrauben seien zuletzt zurückgedreht worden, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Die Bedingungen für europäische Unternehmen in China seien schwieriger geworden – das habe vor allem mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und administrativen Hürden zu tun.
Vor chinesischen Investoren muss sich die deutsche Wirtschaft hingegen grundsätzlich laut Huotari nicht fürchten. Vom Kapital aus China hätten deutsche Unternehmen bisher stark profitiert. Dennoch könne es auch hier zu "Marktverzerrungen" kommen, warnte der Experte. Große Staatsunternehmen kämen in China sehr günstig an Kapital, seien aber zugleich hoch verschuldet und gingen trotzdem auf Einkaufstour in Europa – diese Unternehmen könnten sich verheben und Projekte wieder zurückziehen.
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