DDR-Geschichte

Die Stasi war mein Eckermann oder: mein Leben mit der Wanze

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Wanzen-Berichte hielten jedes Wort fest, das im Hause Loest gesprochen worden war. © Rainer Jensen dpa
Von Erich Loest · 04.11.2015
1990 wurden Erich Loest von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern 300 Blatt Aktenkopien angeboten, die sich als echt erwiesen. Es waren Wanzen-Berichte, die jedes Wort festhielten, das im Hause Loest gesprochen worden war.
Darüber hinaus enthielt die Akte Beschlüsse, Telegramme, Spitzelberichte und immer wieder "Informationen", die die Telefonüberwachung der Abteilungen 26A und 26B gesammelt hatte. Die Geheimdienstdossiers zeigen, wie skrupellos auch Kollegen und Freunde über Loest berichteten. Wir senden einen Querschnitt des ursprünglich dreiteiligen Features.

Regie: Hans-Peter Klausenitzer
Mit: Andreas Jürgen, Bernt Hahn, Renate Fuhrmann
Ton: Hans-Martin Renz
Produktion: DLF 1990

Länge: 54'30

Erich Loest, am 24. Februar 1926 in Mittweida/Sachsen geboren, Schriftsteller in Leipzig. Politisch verfolgt und sieben Jahre Haft in Bautzen II. 1981 Ausreise in den Westen, Rückkehr nach der Wende. Freitod am 12. September 2013. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen "Völkerschlachtdenkmal" (1984) und "Nikolaikirche" (1995).