Das Werk des Musikhistorikers Fred K. Prieberg (1928-2010)

Deutsche Musikgeschichte als Geschichte ihrer Verdrängungen

57:14 Minuten
Drei Bücher und eine Daten-CD von Fred K. Prieberg
Seine vielleicht wichtigste Publikation ist die Datensammlung "Handbuch Deutscher Musiker 1933-1945", womit Fred K. Prieberg die systemische Verbindung von Musik und Macht eindrücklich belegt. © Carolin Naujocks
Von Björn Gottstein · 30.03.2021
Mit "Musik im NS-Staat" veröffentlichte Fred K. Prieberg 1982 die erste systematische Darstellung zur Geschichte und Organisation von Musik im Nationalsozialismus. Seine akribische Forschung machte ihn zum Experten für den Zusammenhang von Musik und Macht.
Fast zwei Jahrzehnte lang hatte Fred K. Prieberg Bibliotheken, Archive und Verlage im In- und Ausland durchsucht und 1981 mit dem Buch "Musik im NS-Staat" das Ergebnis seiner Recherchen vorgelegt. Zehn Jahre später veröffentlichte er "Musik und Macht" und schrieb das Thema mit dem 2005 auf einer CD-ROM erschienenen Nachschlagewerk "Deutsche Musiker 1933-1945" fort.

Mit seinen fulminanten Dokumentationen schrieb der unerschrockene Forscher deutsche Musikgeschichte als Geschichte ihrer Verdrängungen.

Musik als gesellschaftliches Produkt

Doch Prieberg war nicht nur dokumentarisch tätig. Er hatte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie studiert und seit 1953 Beiträge für deutsche Rundfunkanstalten produziert.
Sein Interesse galt ursprünglich der Technik, dem neuen Medium, der elektronischen Musik. Viele der Entwicklungen, die er beschrieb, waren erst wenige Jahre alt. Prieberg versuchte, sie in ihrer gesellschaftsverändernden Dimension zu verstehen.

Technisches Zeitalter und Musikmissbrauch
Das Werk des Musikhistorikers Fred K. Prieberg (1928-2010)
Von Björn Gottstein

Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013

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