Das Trommel-Duo Archer & Tripp

Die Evolution der kleinen Steeldrum

Archer & Tripp zu Gast im Deutschlandfunk Kultur
Jaron Tripp und Samantha Archer zu Gast im Deutschlandfunk Kultur. © Deutschlandradio / Manfred Hilling
Moderation: Vincent Neumann · 07.06.2017
Ihre Stahltrommel sieht aus wie ein Ufo und nennt sich Pantam. Und mit diesem Instrument erzeugt das deutsch-britische Duo Archer & Tripp eine ganz neue Klangdimension.
17 Jahre ist es her, dass die Pantam* in der Schweiz erfunden wurde. Das Aussehen der kleinen Steeldrum, die aus zwei miteinander verklebten Stahlblech-Halbkugeln besteht, erinnert an ein UFO. Über die Jahre haben Musiker mit Hilfe dieses ungewöhnlichen Melodie- und Perkussionsinstrumentes eine eigene Klangwelt erschaffen, die meist aus einer Mischung aus Rhythmus, Melodie und spährischem Klang besteht. Wer das Instrument beherrscht, entlockt ihm Klänge, die in Ihrer Vielschichtigkeit an ein "Ein-Mann-Orchesters" erinnern.
Und es wächst die Experimentierfreude, das Instrument in neue Klangkontexte zu bringen. Das Duo Archer & Tripp erweist sich hier als besonders kreativ. "Es ist spannend, dass es für das Instrument noch keine Tradition gibt und es sich weiterentwickelt", sagt Jaron Tripp im Deutschlandfunk Kultur.

"Sehr schnell superschöne Sachen"

Der Deutsche und seine britische Partnerin Samantha Archer komponieren nicht nur faszinierende Pantam-Duette, sondern kombinieren den typischen Klang mit Blasinstrumenten von der Klarinette bis zur Penny-Whistle.

Tripp kommt aus der Percussion und ist Taketina-Lehrer, einer rhytmuspädagogischen Schule, die in den 70er Jahren in Österreich entwickelt wurde. Die Britin Samantha Archer setzt mit ihrer Ausbildung als klassische Musikerin eher einen Fokus auf Melodik. Wer etwas Rhythmusgefühl habe, könne "ziemlich schnell superschöne Sachen" spielen, sagt Jaron Tripp in der Sendung Tonart.

Auch live soll das möglich sein, was im Studio entstanden ist

Während das Debütalbum "Ko A La Ta Ki" der beiden Pantam-Spieler im Lauf einer Australienreise entstand, geht es beim gerade veröffentlichten Nachfolger "Trance Send" aufwendiger zu: "Wir haben nun viel mehr Zeit auf das Schreiben der Songs und die Arrangements verwendet", so Jaron Tripp im Deutschlandfunk Kultur. Allerdings seien nur so viele Instrumente zu hören, wie das Duo auch in sein Auto packen könne: "Damit wir es immer noch live so spielen können, so wie wir es aufgenommen haben".
*Hinweis: In einer früheren Version haben wir das Instrument "Hang" genannt. Dieser Name ist aber urheberrechtlich geschützt und darf nur für Instrumente dieser Art von der Firma PanArt benutzt werden. Die Musiker benutzen aber Instrumente anderer Hersteller.
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