Das Museum und das Narrativ der Nation

Die Erfindung der Entdeckung

51:41 Minuten
Kaiser Wilhelm II. mit seinen Söhnen.
Kaiser Wilhelm II. mit seinen Söhnen. © picture alliance / dpa / Ullstein
Von Serotonin · 05.10.2019
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Man sieht es im Humboldt-Forum: Museen und ihre Exponate dienen der nationalen Repräsentation. Mit einer turbulenten Dokufiktion zeigen die Autoren, wann diese Praxis begann: im Wilhelminismus, dem ‚nervösen Zeitalter‘.
In der Ära des Wilhelminismus waren die Preußen mit der Konstruktion der deutschen Nation beschäftigt und demonstrierten das durch imperatorische Forschungsreisen in ferne Länder. Wenige davon wurden deutsche Kolonien, andere lieferten Fundstücke für Museen, die neuen Repräsentationsanstalten des Bürgertums. Oft aber führten die Wege auch in die Irre oder zu Reisen ins Esoterische. Ausgehend von einem Exponat im Naturkundemuseum zeigen die Autoren, wie das "nervöse Zeitalter" die Voraussetzungen für unsere Moderne ausgebrütet hat.

Die Erfindung der Entdeckung
Über Preußen, Kolonialreisen, Museumsstücke und das Narrativ der Nation
Von Serotonin
Ton und Regie: Serotonin
Mit: Simone Kabst und Bernhard Schütz
Produktion: Dlf Kultur 2017
Länge: 51'35
Eine Wiederholung vom 29.11.2017

Serotonin ist das Autorenduo Marie-Luise Goerke und Matthias Pusch, 1964 und 1963 in Berlin geboren. Die Japanologin und der studierte Robotiker schreiben und produzieren seit 2002 in ihrem eigenen Studio Hörspiele, Hörbücher, Features: "Nummer 1295 oder Wie werde ich ein Star?" (SWR 2014), "Scheitern für Fortgeschrittene" (WDR 2005), "Freeter. Tokios digitale Tagelöhner" (Autorenproduktion für WDR/SWR/DKultur 2011), "Der Kapitän segelt nach Amazon" (Autorenproduktion/SWR 2015). Zuletzt: "Die Verschiebung" (SWR 2019).