Das hohe Lied vom Leid

Zu Gast: Jürgen Kesting · 14.12.2008
Giacomo Puccinis Oper La Bohème ist ohne Frage eine der populärsten Opern überhaupt, bereits zur Uraufführung in Turin 1896 war sie ein großer Erfolg – und bis heute hat sich an ihrer Beliebtheit nichts geändert.
Warum das so ist, was neu war an dieser Oper, was sie den Menschen so nahe bringt und auch, welche Frauentypen Puccini verewigt hat und welche Sängerinnen und Sänger die Geschichte des Werks geprägt haben – darum geht es in den Interpretationen am 14. Dezember. Zu Gast ist der Publizist und Spezialist in Gesangsfragen, Jürgen Kesting.

Alle Frauenfiguren bei Puccini leiden – die meisten sterben sogar, und wie sie "das hohe Lied vom Leid" singen, soll in der Sendung thematisiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei Puccinis "femme fragile" par exellence: Mimì.

Mit der Liebesgeschichte zwischen der einfachen Näherin und dem jungen Dichter Rodolfo holte Puccini zum ersten Mal das alltägliche Leben, die Menschen von nebenan auf die Opernbühne – sie und ihre alltäglichen Probleme und Dialoge. Das war neu, das war unerhört – und ausgesprochen erfolgreich. Verschiedene "Traumpaare" der Operngeschichte werden in der Sendung zu hören sein: Nellie Melba und Enrico Caruso, Mirella Freni und Luciano Pavarotti, Maria Callas und Giuseppe di Stefano, Anna Netrebko und Rolando Villazon.
Aufnahmen aus unterschiedlichen Jahrzehnten, anhand derer sich auch der ein oder andere Wechsel in Geschmacksfragen beobachten lässt.
Vielleicht begegnet Ihnen ja in der Sendung eine alte oder neue Lieblingsaufnahme?

Moderation: Ruth Jarre