Das Dorf auf dem Fluss

Von Paul Stänner · 28.04.2012
Man sagt, sie sei die einzige derart dicht bebaute Brücke nördlich der Alpen, weshalb sie gern auch mit der Ponte Vecchio von Florenz genannt wird: die Krämerbrücke von Erfurt, die ihr heutiges Aussehen nach dem Stadtbrand von 1472 bekam, Modernisierungen inklusive.
Die 32 Häuser stehen auf der 125 Meter langen Brücke so eng nebeneinander, dass man weder den gemächlich fließenden Breitstrom noch die Brückenpfeiler sieht, wenn man auf ihr steht. Stattdessen sieht man Kopfsteinpflaster, mittelalterliches Fachwerk, Cafés, Ateliers, Feinkostgeschäfte und Wohnungen: Eine Brücke wie ein Dorf, Tür an Tür, wo jeder jeden kennt.

Doch das Besondere des Lebensgefühls auf dieser Brücke drückt sich vor allem in den Geschichten und Biografien derjenigen aus, die hier leben und arbeiten: Händler und Handwerker, Künstler und Kreative, Alteingesessene und Zugezogene. Eine Mischung, die es auf so engem Raum wahrscheinlich kaum ein zweites Mal gibt. Paul Stänner besucht die Bewohner und Ladenbesitzer und lässt sich erzählen, wie sich das so anfühlt: dieses Leben auf dem Fluss.

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