Das Buch meines Lebens

Runer Jonsson: "Wickie und die starken Männer"

01:39 Minuten
Die Autorin Verena Rossbacher schaut freundlich in die Kamera.
Verena Roßbacher ist eine österreichische Schriftstellerin. © Imago / Sven Simon
Von Verena Roßbacher · 17.03.2019
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Die Romanautorin Verena Roßbacher erinnert sich mit Vergnügen an das zerlesenste Buch in ihrem Haushalt: "Wickie und die starken Männer". Hier entdeckt sie einen ungewohnten Helden und die Wurzeln ihres eigenen Schreibens.
Das Buch, das mein Leben verändert hat, ist "Wickie und die starken Männer". Es hat alles, was ein Buch braucht: Tolle Protagonisten, einen ungewohnten Helden, den man erst gar nicht auf der Karte hat, der aber eigentlich der tragende Pfeiler des Ganzen ist. Viele davon Männer, manche davon dick, manche dünn, manche witzig, manche weniger. Einen tumben, aber dennoch sehr autoritären Vater, den es um den Finger zu wickeln, umzupolen gilt.

Zwischen Bösewichten und liebenden Müttern

Es gibt viele Abenteuer, einen schrecklichen Sven, also auch das Böse spielt hier eine große und zentrale Rolle in dem Ganzen. Es gibt liebende Mütter, die in diesen Büchern immer auf die heimkehrenden Helden warten. Es werden Abenteuerfahrten unternommen und das Meer spielt natürlich eine große Rolle. Es wird getrunken, es wird gegessen, es wird gefeiert. Und auch Liebe kommt mit Ilvy, der Freundin von Wickie, nicht zu kurz.
Dieses Buch ist das zerlesenste Buch in unserem Haushalt. Ich muss es sehr geliebt haben als Kind so wie meine Geschwister, und auch meine Töchter lieben es heute sehr. Es scheint ein Geheimnis um dieses Buch zu geben. In diesem Buch erkenne ich die Wurzeln meines Schreibens immer wieder. Auch in meinen Büchern gibt es hauptsächlich männliche Protagonisten. Das gibt mir natürlich sehr zu denken. Aber damit muss ich mich abfinden.

Runer Jonsson: "Wickie und die starken Männer"
Oetinger, Hamburg 2005
128 Seiten, 15 Euro

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