Dann kam die Contra

Entführung deutscher "Aufbauhelfer" in Nicaragua

Hans-Jürgen Wischnewski, stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD 1981.
Hans-Jürgen Wischnewski reiste seinerzeit als Vermittler nach Nicaragua. © Imago/Sommer
Von Erika Harzer · 07.06.2016
Eine Gruppe junger Deutscher wurde vor 30 Jahren im Mai 1986 in Nicaragua entführt und drei Wochen durch den Dschungel verschleppt. Sie wollten Häuser bauend den revolutionären Prozess in Nicaragua unterstützen, gehörten zu einer weltweiten Solidaritätsbewegung. Doch dann wurden sie selbst zum Objekt der Kriegshandlungen.
Drei zermürbende Wochen folgten. In Managua forderten deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger während einer Botschaftsbesetzung die Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl auf, vor allem den direkten Kontakt zu US-Präsident Ronald Reagan - für sie der Hauptverantwortliche des Contra-Krieges - herzustellen, um die Freilassung der acht Deutschen zu fordern.
In Bonn nahm der Krisenstab des Auswärtigen Amtes seine Arbeit auf. Einerseits waren die Brigadisten wie auch die gesamte Solidaritätsbewegung der Regierung ein Dorn im Auge. Andererseits handelte es sich um Bundesbürger, für deren Freilassung das Auswärtige Amt sich bemühen musste. Hans-Jürgen Wischnewski reiste als Vermittler nach Nicaragua.
Eine Geschichte aus den Zeiten des Kalten Krieges, prägend für die Solidaritätsbewegung. Erzählt aus der Perspektive einiger damals Entführten, von Unterstützenden der Solidaritätsbewegung, Mitarbeitern des Krisenstabs und Mitarbeitern von Hans-Jürgen Wischnewski.
Produktion: DLF 2016