DAAD-Künstlerprogramm

Kreative Gedanken an neuem Ort

Porträtfoto von Katharina Narbutovic
Katharina Narbutovic, Slawistin und Leiterin des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) © Deutschlandradio / A. Bräunlein
Katharina Narbutovic im Gespräch mit André Hatting · 13.01.2017
Das Berliner DAAD-Künstlerprogramm hat ein neues Zuhause gefunden. Im neuen Jugendstil-Bau finden nun alle vier Kunstsparten des Programms Platz. Programmleiterin Katharina Narbutovic freut sich über neue Möglichkeiten. Das Eröffnungsprogramm bis 22. Januar soll einen Vorgeschmack darauf geben.
Das Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist international eines der angesehensten Residenzprogramme für die Vertreter von Bildender Kunst, Film, Literatur und Musik. Es verleiht jährlich und weltweit rund 20 Stipendien für einen meist einjährigen Aufenthalt in Berlin.
Nun hat das Künstlerprogramm seinen Sitz von Mitte in den wilden Westen Berlins verlegt: in die Kreuzberger Oranienstraße, wo sich keine Touristenbusse und Bierfahrräder mit grölenden Ausflüglern ihren Weg bahnen, dafür aber viele junge Kreative in zahlreichen Bürogemeinschaften und Agenturen leben und arbeiten.
Bis zum 22. Januar wird Neueröffnung gefeiert. Das neue Gebäude kann sich sehen lassen: Der Architekt Oskar Kaufmann erbaute das mehrstöckige Haus mit der Muschelkalkfassade 1910 bis 1912 im schönsten Jugendstil – usprünglich für ein Schuhwarenhaus. Später zog eine Kino ein.
Nun sei endlich ein Gebäude gefunden, in dem "die Vielheit der Sparten und der denkerischen Ansätze gleichsam aufscheinen können", sagt Katharina Narbutovic, die Leiterin des DAAD-Künstlerprogramms. Die alten Räume in Mitte seien schlicht zu klein geworden. Außerdem habe sich die Gegen rund um die Zimmerstraße und Friedrichstraße anders als erhofft entwickelt. Statt einer jungen, spannenden Kunstszene habe es dort vor allem Touristen gegeben.
Das Erdgeschoss sei zur Galerie umgebaut worden und werde für das Ausstellungsprogramm des Berliner Künstlerprogramms genutzt. Als Neuheit für das Berliner Künstlerprogramm sei im ersten Obergeschoss ein flexibler, knapp 100 Personen fassender Veranstaltungsraum eingerichtet worden, womit nunmehr erstmals seit seiner Gründung 1963 fast das gesamte Ensemble der künstlerischen Aktivitäten des Berliner Künstlerprogramms an einem zentralen, wiedererkennbaren Ort gebündelt präsentiert versammelt werden kann.
Zum Programm gehören Ausstellungen, Konzerten, Lesungen, Filmvorführungen, Gesprächsveranstaltungen, Performances oder Workshops, gemeinsam mit Künstlern entwickelten, experimentellen Formaten, spontanen sowie regelmäßig stattfindenden Events.

Bis zum 22. Januar wird Neueröffnung in der Berliner Oranienstr. 161 gefeiert. Das Eröffnungsprogramm und das laufende Programm finden Sie unter http://www.berliner-kuenstlerprogramm.de/de/index_de.php

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