Da hängt der Himmel voller Geigen

Von Regina Kusch und Andreas Beckmann · 13.08.2005
Ob man sich ganz romantisch in weiß auf einem Schloss das Jawort gibt, sich auf einem Traumschiff vom Kapitän trauen lässt, im Fernsehen heiratet oder im Rathaus von Amorbach - Hochzeiten sind wieder im Trend, obwohl oder gerade weil heute niemand mehr heiraten muss, um eine Wohnung zu bekommen, weil ein Baby unterwegs ist oder um versorgt zu sein.
Nur die Liebe zählt. Dabei ist die Zeremonie heute eher weniger romantisch als früher. Trauzeugen sind überflüssig geworden und unterschiedliche Namen kann man auch behalten. Mitgift und Aussteuer sind alte Hüte aus einer anderen Zeit, dafür werden immer häufiger Eheverträge geschlossen für den Fall des Scheiterns. Und doch sind an diesem Tag alle sicher, dass ihr Glück zu zweit ewig dauert.


Aber woher weiß man, ob man wirklich den oder die Richtige gefunden hat? Was macht den Traumpartner aus? Wird man bei der zweiten oder dritten Ehe schlauer? Welche Bedeutung hat heutzutage die Hochzeitsnacht? Kann man jemanden heiraten, dessen Familie man schrecklich findet? Junge und alte, hetero- und homosexuelle Brautpaare erzählen in dieser Langen Nacht vom schönsten Tag in ihrem Leben.

Hochzeit: von mittelhochdeutsch: hoch(ge)zit hohes kirchliches oder weltliches Fest, Hochzeitsfeier
Siehe: Wikipedia

Homepages rund um die Hochzeit:

www.unsertag.de
www.hochzeit-portal.com
weddix.de
www.hochzeit.de

Walter Bien
Deutsches Jugendinstitut in München
Partnerschaft und Familiengründung.
Ergebnisse der dritten Welle des Familien-Survey.
Hrsg. v. Walter Bien u. Jan H. Marbach DJI Familien-Survey
2003 VS Verlag

Individuen versuchen, ihr Leben mehr oder weniger bewusst optimal zu gestalten. Je nachdem sind dabei persönliche und allgemeine Ressourcen, Situationen und Werthaltungen ausschlaggebend. Die gesellschaftlichen Veränderungen des ausgehenden Jahrtausends waren beträchtlich, über ihre Auswirkungen auf den Einzelnen und auf Familien wurde viel spekuliert. Der vorliegende Band bietet erstmals und umfassend genaue Zahlen Fakten und Trendanalysen:

Wie resistent ist das Familienleben gegenüber gesellschaftlichen Umbrüchen? Welche Unterschiede gibt es zwischen Ost- und Westdeutschland? Wie entwickelt sich die Geburtenrate in Abhängigkeit von Alter, Bildung, Erwerbsstatus und regionalen Bedingungen? Was begründet die Entscheidung von Frauen für oder gegen ein bzw. ein zweites Kind? Welchen Einfluss haben Ausbildung, beruflicher Werdegang und Arbeitslosigkeit darauf, ob Männer Väter werden wollen? Kann man von einer Polarisierung in Mehrkind-Familien und Kinderlose sprechen? Warum verzichten verheiratete oder in Partnerschaft lebende Frauen auf Kinder? Ist es berechtigt, von einer Pluralisierung partnerschaftlicher Lebensformen zu sprechen? In welcher Ausprägung und aufgrund welcher Motive?

Dies ist nur eine kleine Auswahl von Fragen, auf die der Band detaillierte und wissenschaftlich fundierte Antworten gibt. Als Grundlage dienen die seit 1988 erhobenen, im Jahr 2000 um eine dritte Welle ergänzten Daten des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Familien-Survey des Deutschen Jugendinstituts.

Jörg Wettlaufer
Das Herrenrecht der ersten Nacht
Hochzeit, Herrschaft und Heiratszins im Mittelalter und in der frühen Neuzeit
Campus Hist. Studien, Bd. 27, 1999
Gab es im Mittelalter ein Herrenrecht der ersten Nacht (jus primae noctis)? Jörg Wettlaufer diskutiert diese Frage aus rechtshistorischer und anthropologischer Sicht. Richtungweisend ist dabei weniger die Verortung des Herrenrechts zwischen Mythos und Realität als die Suche nach Ursprung, Entwicklung und Bedeutung des Glaubens an ein solches Recht. Im Spannungsfeld von literarischem Topos, mittelalterlicher Rechtssymbolik und den Heiratsabgaben der ländlichen Bevölkerung an ihre Herrn entsteht ein lebendiges Bild des sozialen Konflikts zwischen niederem Adel und Bauern im 15. und frühen 16. Jahrhundert, in dem das Herrenrecht der ersten Nacht eine vornehmlich symbolische Rolle spielte.

Das Herrenrecht der ersten Nacht, nach allgemeinem Verständnis ein Recht der mittelalterlichen Feudalherren auf den Beischlaf mit den Bräuten ihrer abhängigen Bauern in der Hochzeitsnacht, gehört zu den ungewöhnlichen Themen der europäischen Kulturgeschichte. Zum einen ist es eng an die Geschichte der ländlichen Gesellschaft des späten Mittelalters gebunden, zum anderen aber erscheint es als scheinbar zeitloses Phänomen der Weltgeschichte, dessen früheste Spuren in die Anfänge des Schriftgebrauchs zurückreichen. Schon das Gilgamesch-Epos kennt das jus primae noctis und verwendet diesen literarischen Topos zur Charakterisierung von Macht und tyrannischer Herrschaft des Königs von Uruk.

Die römische, arabische und inselkeltische Literatur kannte den Topos ebenfalls und hat ihn in nahezu identischer Weise verwendet. Im westeuropäischen Spätmittelalter findet sich zunächst der literarische Topos des Herrenrechts der ersten Nacht in der Literatur und Dichtung seit der Mitte des 13. Jahrhunderts. Darin steht das jus primae noctis in Verbindung mit Abgaben auf die Mitgift bzw. den Erbteil der Braut bei der Eheschließung, ihr maritagium, an den Herrn. Der nordfranzösische Kreuzfahrerroman Baudouin de Sebourc, dessen Entstehungszeit in der Mitte des 14. Jahrhunderts liegt, hat das Herrenrecht in seiner Verbindung zu den Heiratsabgaben populär gemacht und breiten Bevölkerungsschichten näher gebracht. Auch dieser Text verwendet den Topos des Herrenrechts der ersten Nacht zur Charakterisierung von Steuerforderungen auf die Mitgift der Braut anlässlich ihrer Eheschließung.

Ein Grund für die Verbindung des Herrenrechts der ersten Nacht zu diesen Mitgiftsteuern ist wahrscheinlich die Ablehnung solcher Steuern durch die Zahlungspflichtigen und die besondere Konnotation dieses Ehegeschenks im Spätmittelalter als Äquivalent der Keuschheit und Jungfräulichkeit der Braut. Ein Zugriff des Herrn auf diese Summe konnte daher zugleich als Angriff auf die Keuschheit der Braut interpretiert werden. Der Versroman Baudouin de Sebourc war zwar ein wichtiger Multiplikator für die Idee eines Herrenrechts als Alternative zur Zahlung von Heiratsabgaben, aber nicht der eigentliche Ursprung dieser ursprünglich oralen Tradition.
Weiterlesen: Das Herrenrecht der ersten Nacht

Film- und Literaturtipps:

Der Widerspenstigen Zähmung
(The Taming Of The Shrew)
Komödie; USA / 1967, Columbia TriStar
D: Elizabeth Taylor, Richard Burton, Cyril Cusack, Michael Hordern, Alan Webb, Michael York
R: Franco Zeffirelli

Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
(Who's Afraid Of Virginia Woolf?)
USA, 1965
Regie: Mike Nichols
Martha (Elizabeth Taylor) und George (Richard Burton) sind ein Ehepaar Mitte der 40er, dass trotz der Fassade alles andere als glücklich ist. Zu sehr haben sich die Konflikte zwischen den beiden aufgestaut. Als sie eines abends schon etwas angeheitert von einer Party nach Hause kommen, eröffnet Martha ihrem Mann, dass sie für denselben Abend noch Gäste eingeladen hat. Wütend bricht George in Schimpfkanonaden aus, als die Gäste, Nick (George Segal) und Honey (Sandy Dennis) bereits vor der Tür stehen. Damit ist der explosive Grundstein für den Abend gelegt. Zunächst ist es Martha, die vor aller Ohren schonungslos über den Versager George herzieht, der es nur zu einer mittelprächtigen Position an der von ihrem Vater geleiteten Universität gebracht hat. Erst später schlägt George zurück. Bis dahin sammelt er aber in einem 4-Augen-Gespräch vor der Haustür noch Informationen über Nick und Honey. Denn auch die Beziehung der beiden ist keinesfalls so unbelastet wie es zunächst scheint. Mike Nichols verfilmte das Bühnenstück von Edward Albee, das Anfang der 60er Jahre für Aufsehen sorgte.

Hochzeitsbräuche
Scherben bringen Glück - Wie Sie durch Poltern die bösen Geister austreiben. Rund um die Ehe gibt es zahlreiche Traditionen, die z.T. noch aus vorchristlicher Zeit stammen. Viele von Ihnen werden heute noch gepflegt. Auch wenn - oder vielleicht gerade weil - sie uns inzwischen häufig komisch erscheinen und wir die Hintergründe gar nicht mehr kennen. Was steckt denn nun eigentlich hinter dem Polterabend? Oder hinter dem Brauch, die Braut über die Schwelle zu tragen? Eine der lebendigsten Traditionen ist der Polterabend. Die Gäste, häufig uneingeladen, zertrümmern vor der Tür des Brautpaares mitgebrachtes Geschirr. Denn Scherben bringen Glück und vertreiben außerdem durch den Lärm böse Geister. Braut und Bräutigam müssen die Scherben gemeinsam zusammenfegen, als Symbol dafür, dass sie in der Ehe Probleme gemeinsam lösen werden. Tipp: Wenn Sie keinen Polterabend veranstalten möchten, vermerken Sie dies auf den Einladungen und Hochzeitsanzeigen. Denn traditionell wird zum Polterabend nicht eingeladen, die Gäste kommen einfach. Ein alter englischer Reim gibt Tipps für den richtigen Hochzeitstag:

Monday for Wealth
Tuesday for Health
Wednesday the best of all
Thursday for crosses
Friday for losses
Saturday no luck at all


Der Ehering hat über Jahrhunderte nichts von seiner Bedeutung verloren. Schon vor über 5000 Jahren gab es Ringe als Schmuck. Die Kreisform steht für die Ewigkeit, das Nicht-Endende. Wenn die Braut Ihre Hochzeitsschuhe mit gesammelten Pfennigen bezahlt, demonstriert sie damit ihre Sparsamkeit. Außerdem sollen die Pfennige Glück bringen. Und wenn die Braut ihre Schuhe selbst kauft, läuft sie ihrem Bräutigam nicht weg. Auch heute noch Brauch: Ein Pfennig im Brautschuh sorgt dafür, dass das Geld in der Ehe nicht ausgeht. Am Hochzeitstag trägt die Braut - gemäß einer angelsächsischen Tradition ("Something old, something new, something borrowed, something blue") vier ganz spezielle Dinge: etwas Altes - vielleicht ein Schmuckstück der Großmutter oder Mutter, um die Familientradition weiterzuführen; etwas Neues - als Zeichen für Optimismus, z.B. das Brautkleid; etwas Geliehenes - von einem glücklichen Menschen, kann ein Taschentuch sein; etwas Blaues - als Assoziation mit der Jungfrau Maria, meist ein Strumpfband.

Dieter Perlowski
Sketche für die Hochzeit
Heiteres, Lustiges und Komisches. Von der Partnersuche bis zum Eheleben.
2005 Droemer/Knaur

Renate Herzog
BRIGITTE Heiraten
Die Hochzeit vorbereiten, planen und schön feiern.
2003 Mosaik bei Goldmann

Bernd Brucker, Gerald Drews
Sketche für Polterabend und Hochzeit.
Freizeit und Familie
2003 Urania, Stuttgart

Jane Austen
Emma
Roman. Aus d. Engl. v. Ursula u. Christian Grawe.
Reclam Bibliothek Bd.20008. 2001
Emma ist eine kluge und selbstbewusste junge Frau, aber sie ist auch ein wenig verwöhnt. Nachdem ihre frühere Gouvernante und Gefährtin Anne sie verlassen hat, versucht sie in Highbury Schicksal zu spielen und ihre männlichen und weiblichen Bekannten miteinander zu verheiraten, wie es ihr die Phantasie gerade eingibt. Das muss natürlich schief gehen. Als sie entdeckt, dass Harriet, die sie zuerst für den jungen Pfarrer und später für den attraktiven Frank Churchill vorgesehen hatte, eigentlich ein Auge auf den von ihr selbst heimlich verehrten Mr. Knightley geworfen hat, wird es Zeit, dass sie endlich zur Vernunft kommt.

Emma
SA 1996; Film;
Regisseur: Douglas McGrath;
Darsteller: Gwyneth Paltrow (Emma), Greta Scacchi (Mrs. Weston), Jeremy Northam (Mr. Knightley), Toni Collette (Harriet)

Jane Austen
Stolz und Vorurteil
Roman. Neu aus d. Engl. v. Helga Schulz.
Nachw. u. Zeittaf. v. Angelika Beck.
Winkler Weltliteratur, Die Blaue Reihe.
2002

Pride and Prejudice
USA 1940; s/w-Film;
Regisseur: Robert Z. Leonard;
Darsteller: Greer Garson (Elizabeth Bennet), Laurence Olivier (Mr. Darcy)

4 Hochzeiten und ein Todesfall
USA 1995,
R: Mike Newell,
D: Hugh Grant, Andie MacDowell, Kristin Scott Thomas, Simon Callaw, James Fleet, Anna Chancellor, Charlotte Coleman
116 Min
Skurril und britisch; Liebesgeschichte und Drama: Zwischen diesen Polen bewegt sich die Geschichte einer Gruppe von Leuten, die das unmittelbare Nebeneinander von Lachen und Weinen, von Hochzeiten und Beerdigung als Höhen und Tiefen des Seins durchlebt.

Harry und Sally
(When Harry Met Sally)
USA, 1989
Regie: Rob Reiner
Länge: 96 Min.
Amerika, 1977: Mehr zufällig nimmt Sally (Meg Ryan) Harry (Billy Crystal) mit nach New York. Die beiden gehen sich schon im Wagen gegenseitig auf den Nerv, lässt Harry doch phasenweise arg den Macho `raushängen und ist auf das andere Geschlecht anscheinend nicht gut zu sprechen. Aber die beiden sollen sich ja auch gar nicht mögen, sondern nur eine Fahrgemeinschaft bilden... 5 Jahre später, wieder New York und wieder kreuzen sich die Wege von Harry und Sally zufällig. Er ist inzwischen glücklich verheiratet, sie mit ihrem neuen Lover verlobt und wieder haben sie keinen Bedarf füreinander und verlieren sich wieder aus den Augen. New York, 1987. Wieder sind 5 Jahre vergangen. Die Ehe von Harry war überhaupt nicht so glücklich wie er geglaubt hatte und auch Sally hat sich längst von ihrem Freund getrennt. "Männer und Frauen können keine Freunde sein - immer kommt irgendwann der Sex dazwischen", hatte Harry `mal gesagt. Nach der Devise kommt man sich näher, versteht auch einander inzwischen, belässt es aber auf einer rein platonischen Ebene. Bis eines abends die Triebe den Verstand besiegen...
Eine der schönsten Liebesgeschichten der 80er Jahre, die eigentlich gar keine ist.

Wedding Planer - verliebt, verlobt, verplant
Originaltitel: The Wedding Planer
USA / 2000
106 Min
Regie: Adam Shankman
Darsteller: Jennifer Lopez (Mary Fiore), Matthew McConaughey (Dr. Steve Edison), Bridget Wilson-Sampras (Fran Donolly), Kevin Pollak (Dr. John Dojny), Justin Chambers, Alex Rocco, Judy Greer, Joanna Gleason
Mary Fiore hat den schönsten Job der Welt: sie richtet Hochzeiten aus. Und sie ist gut in ihrem Job. So gut, dass sie nun die große "Drei Null" überschritten hat, ohne Zeit für eine eigene Hochzeit gefunden zu haben. An ihrem Äußeren kann es nicht liegen, dass sie den Mann fürs Leben noch nicht gefunden hat. Obwohl gefunden hat sie jemanden. Einen netten, charmanten, jungen Arzt, der auch noch gut aussieht. Er hat sie davor bewahrt von einer Mülltonne platt gewalzt zu werden. Dr. Steve Edison könnte ihr Traummann sein. Ein romantischer Abend mit ihm endet viel versprechend. Aber Mary ist Geschäftsfrau, und darf ihre Arbeit nicht schleifen lassen. Ihre Klientin Fran Donolly plant eine aufwendige mondäne Hochzeit. Und es gibt noch viel zu tun. Fran möchte Mary auch endlich ihren zukünftigen Ehemann vorstellen, Dr. Steve Edison

Manche mögens heiß
Chicago 1929. Gamaschen-Colombo, Anführer einer Gangsterbande, hat soeben einen Verräter 'beseitigt'. Dumm für die beiden arbeitslosen Musiker Joe und Jerry, dass sie unfreiwillig dem Massaker zusehen mussten. Um den rücksichtslosen Gangstern zu entkommen, verkleiden sie sich als Frauen und heuern bei einer Mädchenkapelle an. Diese ist gerade auf dem Weg ins sonnige Florida. Dass die beiden 'Damen' sich als solche recht wohl fühlen, dafür sorgt die unmittelbare Nähe von Sugar. Sie ist die alles betörende Ukulelespielerin der Band. Verständlich, dass es nicht allzu lange dauert, bis sich eine der beiden gehörig in Sugar verliebt. Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon in einer Billy Wilder-Komödie, die bis heute in ihrer Mischung aus rasantem Witz, Sarkasmus und Einfallsreichtum unerreicht bleibt. Ein wahrer Klassiker.

Literatur:

Jane Austens gesammelte Werke

Ingelore Ebberfeld
Körperdüfte.
Erotische Geruchserinnerungen.
Helmer Verlag 2001.

Ingelore Ebberfeld
Küss mich.
Eine unterhaltsame Geschichte der wollüstigen Küsse.
Helmer Verlag 2001.
Küss mich - eine unterhaltsame Geschichte der wollüstigen Küsse (Beide Ulrike Helmer Verlag)

Zeitschriften und weitere Links:

Hochzeit Magazin

Hochzeitsbräuche in den USA

Heiraten im Schnellverfahren- in Las Vegas, dem bunten und turbulenten amerikanischen Hochzeitsmekka schlechthin, dreht sich das Ehekarussell besonders schnell. Kein Wunder: Eine Trauung in einer der zahlreichen wedding chapels ist im Handumdrehen vollzogen und danach kann man sich als frisch vermähltes Ehepaar noch in das glitzernde Nachtleben stürzen. Auch sonst sind Amerikaner mit der Hochzeit schnell - Heiratswillige geben sich oft schon in jungen Jahren das Ja-Wort. Der Papierkram, den ein Paar zu erledigen hat, bevor es sich das Ja-Wort geben darf, ist aber nicht zu verachten und auch die Hochzeitsvorbereitungen sind im Allgemeinen aufwendig und werden höchst professionell organisiert. Faustregel ist dabei ganz amerikanisch: Je pompöser und strahlender desto besser. Besonders mögen die Amis Themenhochzeiten. Sprichwörter bestimmen bei abergläubischen Paaren außerdem den Monat für die optimale Hochzeit, aber auch sonst wird am liebsten im Juni geheiratet.

Wichtigste Person für den Bräutigam ist sein best man. Er ist Organisator und Stimmungsmacher in einem. Er verwahrt den Trauring, bezahlt den Geistlichen, unterzeichnet die Heiratsurkunde als Trauzeuge, hält die Hochzeitsansprache und kümmert sich um die Gäste. Wichtigste Person für die Braut dagegen ist die bride`s maid (Brautjungfer) oder maid-of-honor (Ehrendame), wenn diese verheiratet ist. Sie ist die Schwester oder eine enge Freundin der Braut. Die maid of honor schreibt die Einladungen und hilft der Braut beim Ankleiden. Etwa einen Monat vor der Hochzeit organisiert sie außerdem die bridal shower. Die bridal shower ist ein Fest, an dem nur weibliche Gäste geladen sind, die die Braut mit vielen nützlichen Kleinigkeiten für den Haushalt geradezu überschütten. Anschließend wird der Abschied von dem Junggesellinnen-Dasein ausgiebig gefeiert. Die entsprechende Party für den Bräutigam heißt stag-party ("Hirschbock-Party"). Die Generalprobe für den großen Tag ist schließlich das rehearsal. Bis ins Detail wird der Ablauf der Zeremonie mit Bräutigam, Brautjungfern, Blumenkindern und Trauzeugen einstudiert, damit an dem großen Tag auch alles klappt. Am Abend gibt es oft ein rehearsal dinner.

Wenn der Vater bei der kirchlichen Trauung am Hochzeitstag selbst dann seine Tochter ihrem Zukünftigen übergibt, wird, wie ja aus zahlreichen Hollywoodfilmen begannt sein dürfte, grundsätzlich der Hochzeitsmarsch gespielt. Nach der Trauung beschmeißt man das Brautpaar außerdem mit Reis oder Konfetti. Die amerikanischen Hochzeitsfeiern sind riesig, gefeiert wird meist in einem Hotelsaal. Nach dem Festmahl schneidet das Brautpaar gemeinsam die mehrstöckige Hochzeitstorte an, dann eröffnet es den Tanz und beendet damit gleichzeitig den offiziellen Teil des Abends.
Mehr: Abenteuer-Hochzeit

Hochzeitsservice Christine Jäger - München

Aphorismen zum Heiraten

Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Ein Ehemann ist Rohstoff - kein Fertigprodukt
Grethe Weiser

Der ideale Ehemann - ein Mann, der jedes Wort versteht, das seine Frau nicht gesagt hat.
Alfred Hitchcock

Die ideale Frau gibt es so wenig wie den idealen Mann, bloß ein bisschen öfter.
Vanessa Redgrave

Mein Frau verlangt von mir, ich solle zu Hause ein Schaf sein und in der Welt ein Löwe.
Max Liebermann

Der ideale Mann: Der Mann, von dem alle Frauen träumen, und den keine kennt.
Anna Magniani

Die Frauen sind wunderbar praktisch. Viel praktischer als wir. In solchen Situationen vergessen wir oft etwas vom Heiraten zu sagen, aber sie erinnern uns immer daran.
Oscar Wilde

Wenn ein Mädchen heiratet, tauscht es die Aufmerksamkeit vieler Männer gegen die Unaufmerksamkeit eines einzigen ein.
Helen Rowland

Die Chancen der Hochzeitsnacht sind ungleich verteilt:
Der Mann erlebt sie aus der Perspektive des Abiturienten, die Frau aus dem Blickwinkel der Prüfungskommission.
Charles Newman
Die Schönheit brauchen wir Frauen, damit die Männer uns lieben; die Dummheit, damit wir die Männer lieben.
Coco Chanel

Er heiratete sei, weil er sie liebte. Sie liebte ihn, weil er sie heiratete.
Jean Paul

Zehn Jahre müht eine Frau sich ab, die Gewohnheiten ihres Mannes zu ändern. Und dann beklagt sie sich, er sei nicht mehr der, den sie geheiratet hat.
Barbara Streisand

Ehen werden im Himmel geschlossen, deshalb fällt man so tief.
August Strindberg

Viele, von denen man sagt, sie seien verstorben, sind bloß verheiratet.
Francoise Sagan

Ehemänner betrachten einen Bräutigam mit der Genugtuung von Zirkuslöwen, die einen Neuankömmling aus der freien Wildbahn mustern.
Mark Twain

Natürlich muss man die Männer nehmen, wie sie sind. Aber man darf sie nicht so lassen.
Zsa Zsa Gabor

Heiraten ist der Dämpfer auf die Geigen, von denen der Himmel vollhängt.
Johann Nepomuk Nestroy

Ein Mädchen kann warten, bis der Richtige kommt, aber bis dahin kann sie trotzdem eine wundervolle Zeit mit all den Falschen haben.
Cher
Der Prince of Wales und seine Prinzessin: Prinz Charles und Camilla Parker-Bowles nach der standesamtlichen Trauung in Winsor.
Der Prince of Wales und seine Prinzessin: Prinz Charles und Camilla Parker-Bowles nach der standesamtlichen Trauung in Winsor.© AP
Türkische Hochzeit: Der Sohn des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, Bilal Erdogan, mit seiner 17-jährigen Frau Reyyan Uzuner
Türkische Hochzeit: Der Sohn des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, Bilal Erdogan, mit seiner 17-jährigen Frau Reyyan Uzuner© AP
Hochzeitspaare in Shanghai
Hochzeitspaare in Shanghai© AP
Manchmal muss auch ein Standesbeamter flexibel sein, z.B. wenn - wie hier - auf einem Schiff geheiratet werden soll.
Manchmal muss auch ein Standesbeamter flexibel sein, z.B. wenn - wie hier - auf einem Schiff geheiratet werden soll.© AP