Compilation

Die Kunst des Kombinierens

Von Burkhard Reinartz · 16.03.2014
Compilation, abgeleitet vom lateinischen "compilatio", die Plünderung. Ursprünglich bezeichnete man damit eine wissenschaftliche oder literarische Arbeit, die aus Zitaten anderer Werke zusammengestellt wurde. Heutzutage kommt der englische Begriff "Compilation" vor allem in der Musikbranche vor und wird für Best-of-Alben oder andere musikalische Zusammenstellungen verwendet.
Das Münchner Trikont-Label veröffentlicht zum Beispiel Compilations aus Musikbereichen, die ein Schattendasein führen. Besonders raffiniert wird seit über drei Jahrzehnten im Wuppertaler Pina-Bausch-Ensemble kompiliert. Die Soundtracks der Tanzstücke haben eine enorme Bandbreite: von japanischen Muschelflöten über Igor Stravinsky bis zu Drum-and-Bass-Beats. Heute ist es üblich, alle Arten von gelungenen oder entgleisten Zusammenstellungen "Compilation" zu nennen, auch die Doktorarbeit des Karl-Theodor zu Guttenberg. Modemacher setzen darauf, dass gewagte Kombinationen Schlüssel für den Erfolg ihrer Kollektionen sind. Und was wäre ein Sternekoch ohne die Meisterschaft, mit seinen Menüvariationen zu überraschen?
Produktion: DLF 2014