Christos "Floating Piers"

Fast 1,3 Millionen Menschen gehen übers Wasser

Die "Floating Piers" von Christo am Iseosee in Italien.
Die "Floating Piers" von Christo am Iseosee in Italien. © dpa / Filippo Venezia
Von Jan-Christoph Kitzler · 03.07.2016
Doppelt so viele Besucher wie erwartet haben Christos Kunstprojekt "Floating Piers" genutzt, um über das Wasser des Iseosees in Norditalien zu laufen. Abgebaut wird es nun trotzdem. Der Künstler betont die Vergänglichkeit seines Werkes.
Am Ende sind viel mehr sind viel Besucher gekommen, als erwartet: fast 1,3 Millionen sind nach Angaben der Organisatoren in den letzten 16 Tagen über das Wasser des Iseosees in Norditalien gelaufen. Ursprünglich hatten die Organisatoren mit weniger als der Hälfte gerechnet. Trotzdem werden die Floating Piers nun abgebaut.
Christo und seine 2009 verstorbene Gefährtin Jeanne-Claude hatten die erste Idee zu den Floating Piers bereits in den 70er Jahren. Bei der Eröffnung hatte Christo gesagt: die Vergänglichkeit mache gerade das Kunstwerk aus – deswegen war eine Verlängerung von vornherein ausgeschlossen.
Der Künstler Christo auf seinem eigenen Kunstwerk.
Der Künstler Christo auf seinem eigenen Kunstwerk.© dpa / Michael Kappeler
"Wir machen das Projekt nicht für die Besucher. Wir machen das, wie Jeanne-Claude sagte, für alles. Es ist nutzlos, völlig irrational, die Welt kann gut ohne das leben. Jeanne-Claude und ich haben das sehr genossen. Und wir mussten es machen, so einfach ist das."

50 Wachleute und 30 Rettungsschwimmer

220.000 Polyathylenwürfel waren auf dem See zusammengeschraubt und mit einem orange leuchtenden Stoff bezogen worden. So waren 16 Meter breite Stege entstanden - insgesamt drei Kilometer lang.
Die "Floating Piers" von Christo am Iseosee in Italien.
Die "Floating Piers" von Christo am Iseosee in Italien.© dpa / Filippo Venezia
Seit der Eröffnung am 18. Juni stand die gigantische Installation allen Besuchern Tag und Nacht offen. Immer wieder jedoch mussten die Stege wetterbedingt und wegen des großen Besucherandrangs gesperrt werden. Denn Geländer gab es auf den organenen Stegen keine, zur Sicherheit der Besucher waren 150 Wachleute und 30 Rettungsschwimmer rund um die Uhr im Einsatz.
Christos erstes großes Projekt seit dem Tod von Jeanne-Claude ist somit ein großer Erfolg. Der 81-Jährige hatte auf eine schnelle Planung gedrängt – in weniger als zwei Jahren konnten die Floating Piers am Iseosee realisiert werden.
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