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"Griechenland kann nicht aus seinen Schulden herauswachsen"

Athen brauche auf jeden Fall einen Schuldenschnitt, sagte der Ökonom Jens Bastian im DLF. In dem Land habe eine Schuldenmigration hin zu den öffentlichen Gläubigern wie der EZB stattgefunden. Nach sechs Jahren Wirtschaftskrise könne man von Griechenland nicht erwarten, den Schuldenberg aus eigener Kraft abzubauen.

Jens Bastian im Gespräch mit Peter Kapern | 11.01.2015
    Bei dem griechischen Schuldenschnitt vor zwei Jahren seien noch private Banken herangezogen worden, sagte der Ökonom Jens Bastian im Deutschlandfunk. Inzwischen befänden sich vor allem öffentliche Institutionen wie die Europäische Zentralbank (EZB) unter den Gläubigern. Aufgrund des niedrigen Wirtschaftswachstums in der Eurozone könne Griechenland nicht von allein auf die Beine kommen und seinen Schuldenberg in den nächsten Jahrzehnten abbauen.
    Ein Ansatz, um dem Land zu helfen, liege darin, dem Land im Gegenzug für strukturelle Reformen einen schrittweisen Schuldenschnitt zu gewähren. Nötig seien aber auch "europäische Lösungen", die Griechenland und anderen verschuldeten Ländern wie Portugal oder Spanien helfen.
    Dr. Jens Bastian war zwischen September 2011 und September 2013 Mitglied der "Task Force for Greece" der Europäischen Kommission in Athen in Griechenland.
    Das vollständige Gespräch können Sie fünf Monate lang in unserem Audio-Bereich nachhören.