Chailly dirigiert Chailly

08.04.2012
Die Sinfonie-Kantate "Lobgesang", die am 20. April als Geburtstagsständchen für den Papst im Vatikan erklingt, war wenige Tage zuvor, am 29. und 30. März auch im Großen Concert mit dem Gewandhausorchester zu hören. Daneben dirigierte Riccardo Chailly die "Missa Papae Pauli" (1965) für sechsstimmigen Chor und Orchester aus der Feder seines Vaters Luciano.
Luciano Chailly studierte Violine und Komposition und absolvierte ein philologisches Studium an der Universität von Bologna. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit wirkte er zunächst als musikalischer Berater der RAI, in den 1970er und 1980er Jahren als künstlerischer Direktor der Mailänder Scala, der Arena von Verona und der Oper in Genua. In Perugia und Mailand lehrte er Komposition. Er gehörte zu den Mitgliedern der Accademia di Santa Cecilia sowie der Accademia Medicea. Luciano Chailly hinterließ ein umfangreiches kompositorisches Œuvre mit Werken aller Gattungen.

Die "Missa Papae Pauli" ist Papst Paul VI. gewidmet. Luciano Chailly bezieht darin Stellung zu einer Forderung aus der "Enzyklika Musicae sacrae disciplina" aus dem Jahr 1955 von Papst Pius XII. Das päpstliche Rundschreiben erhob die Forderung nach einem reinen Kirchenstil, wie er in den alten gregorianischen Gesängen und der klassischen Polyphonie verwirklicht ist.
gewandhaus.de



Gewandhaus zu Leipzig
Aufzeichnung vom 30.3.12


Luciano Chailly
Missa Papae Pauli

Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie-Kantate "Lobgesang"


Luba Orgonášová, Sopran
Bernarda Fink, Sopran
Steve Davislim, Tenor
MDR Rundfunkchor
Gewandhausorchester Leipzig
Leitung: Riccardo Chailly

ca. 21:40 Uhr Nachrichten