Cécile Calla über Merkel und Macron

"Es reicht nicht, schöne Bilder zu produzieren"

Merkel legt ihren Kopf mit geschlossenen Augen an den Kopf Macrons.
Gesten großer Nähe: In Compiègne erinnerten Merkel und Macron am 10. November an den Waffenstillstand, der zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren führte. © AFP / Philippe Wojazer
Moderation: Korbinian Frenzel · 16.11.2018
Symbolbilder großer Einigkeit seien wichtig im deutsch-französischen Verhältnis, sagt die Journalistin Cécile Calla. Doch es gehe darum, Europa aus der Krise zu bringen - mit konkreter Politik. Die Deutsch-Französin hat dafür ein Beispiel.
Emmanuel Macron wird am Sonntag zum Volkstrauertag im Bundestag reden - ein weiterer symbolträchtiger Auftritt nach den Feierlichkeiten in Paris zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Der französische Präsident befasse sich gern mit Erinnerung und Gedenken, so Cécile Calla. Er wolle damit aufzeigen, welchen Weg Deutsche und Franzosen bereits gegangen seien. "Aber natürlich kann man nicht im Gedenken bleiben, es reicht ja nicht, schöne Bilder zu produzieren", fügt sie hinzu.

Zeigen, dass Europa die Bürger schützt

Es gehe darum, die Gegenwart zu gestalten und Europa aus der Krise zu bringen: "Wie werden wir als Europäer in den nächsten Jahrzehnten zusammenleben? Wie werden wir uns gegenüber den Gefahren der Welt schützen? Da muss viel passieren", so Calla.
Deutschland und Frankreich müssten dafür auch andere Partner gewinnen: "Man muss sehr konkret werden, glaube ich, das ist die große Herausforderung in Europa." Calla sieht eine europäische Arbeitslosenversicherung als ein lohnendes Projekt und "wunderbares Thema", wie sie sagt: "Es ist sehr konkret für die Bürger, dass man sich einigt über gewisse Kriterien und dass man auch zeigt, dass Europa einen schützt." (bth)
Die französische Journalistin Cécile Calla
Die französische Journalistin Cécile Calla© picture alliance / ZB / Karlheinz Schindler

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