Call for Works - Aufruf zum Wettbewerb

22.07.2013
Deutschlandradio Kultur, Goethe Institut, ICAS – International Cities of Advances Sound, ECAS – European Cities of Advanced Sound und CTM Festival vergeben zwei künstlerische Auftragsarbeiten zum Thema Ubiquitous Art and Sound. Der Aufruf richtet sich an Künstler/innen in den Bereichen experimentelle Musik, Klangkunst, neues Hörspiel und Performance. Gesucht werden ungewöhnliche Ideen zur Kopplung der spezifischen künstlerischen Möglichkeiten des Mediums Radio mit den speziellen Potenzialen von Live-Performance oder Installation.
Die in Auftrag zu gebenden Werke sollen sowohl in der Sendung Klangkunst von Deutschlandradio Kultur sowie im ORF/Ö1 ausgestrahlt werden, als auch als Aufführung oder Installation am CTM Festival in Berlin, sowie zum Festival ORF/ musikprotokoll und ggf. im Rahmen von weiteren Veranstaltungen bei Mitgliedern des ECAS/ICAS-Netzwerkes präsentiert werden.

Gewinner des Wettbewerbs: The P.Node Project - Lukatoyboy
Klangkunstsendungen dazu: ∏.NODE am 7. Februar und Walk that Sound am 14. Februar 2014.



Komponieren am Computer (Bild: AP)

" Klangsignaturen des Alltags "

Die eingereichten Projektvorschläge müssen sich mit dem Thema "Ubiquitous Art and Sound" befassen. Digitale Technologien erschließen heute neue Dimensionen des akustischen Raumes und revolutionieren den Umgang mit Klang und Musik. Technisch gestaltete Klänge gewinnen in allen Bereichen an Bedeutung und an Mobilität. Wie auch Musik durchdringen sie zunehmend den Alltag, sind überall und jederzeit verfügbar.

Der Medienwandel erlaubt jedoch nicht nur den technischen und kulturellen Klängen eine immer weiter reichende Präsenz. Er verschafft ganz allgemein den Klangsignaturen des Alltags - ob natürlichen, technischen oder kulturellen Ursprungs - neue Aufmerksamkeit, was sich auch im wachsenden Interesse an Klangökologie oder dem Schutz vor bestimmten klanglichen Umwelten äußert.

Es bildet sich ein neues Bewusstsein der normativen Kraft des Akustischen aus für die Erfahrung bestimmter Räume, Umgebungen und sozialer Gefüge als auch für die irritierenden Wirkungen, die von der Unterbrechung, Überlagerung oder Verschaltung solcher Klangumgebungen ausstrahlen. Das Medium Radio war der entscheidende Wegbereiter für die Omnipräsenz und Mobilität medialer Klänge im 20. Jahrhundert. Nun gilt es, diese Grundlagen aus heutiger Sicht zu hinterfragen und weiterzudenken.

" Was wir suchen "

Gesucht werden künstlerische Arbeiten und neuartige Experimente für die Wahrnehmung, die diese Entwicklungen kreativ aufgreifen und kritisch reflektieren. Welche Potenziale bergen die Manipulation lebensweltlicher Klangumgebungen oder die Verschaltung unterschiedlicher kollektiver und individueller akustischer Erfahrungsräume, wie sie Radio, Internet, Stadt- oder Naturräume, Konzerthallen, Clubs, die eigene Wohnung oder direkt zu adressierende Vorstellungsräume darstellen?

Die gesuchten Arbeiten sollen einen kreativen Hybrid aus Live- und Radiofassung darstellen bzw. einen produktiven Dialog zwischen den Formaten entfachen und ihre künstlerischen Potenziale ausloten. Die vorgeschlagenen Arbeiten soll in ihrer Radiofassung eine Länge von 40-55 Minuten ermöglichen.

" Einsendebedingungen "

Der Call unterliegt keinen geografischen Beschränkungen. Die eingereichten Arbeiten müssen neu und dürfen noch nicht realisiert sein. Eine gute Beschreibung des Vorhabens erleichtert die Beurteilung durch die Jury. Einreichungen sollten in Englisch verfasst sein und folgende Materialien enthalten:

- einen tabellarischen Lebenslauf (PDF)
- eine Projektbeschreibung (PDF) mit Erläuterung des Bezugs zum Thema des Calls
- wenn möglich, Skizzen, Bildmaterial, Audiomaterial (Bitte online bereitstellen)
- ein knapper Umriss des zur Realisation des Projektes notwendigen technischen Bedarfs.

Für die Einsendung bitte ausschließlich unten stehendes Online-Formular verwenden. Unvollständige oder verspätete Einsendungen werden nicht berücksichtigt.

Zum Online-Formular

Zeitplan und Deadline:
- Einsendeschluss: 30. August 2013
- Bekanntgabe des Juryentscheids: 10. September 2013
- Produktionsphase mit zwischenzeitlichem Arbeitsaufenthalt in Berlin (nach Absprache): September 2013 - Januar 2014
- Aufführung beim CTM.14 Festival: 24. Januar bis 2. Februar 2014
- Sendung Klangkunst / Deutschlandradio Kultur: Februar 2014
- Sendung ORF/ Ö1 im Laufe des Jahres 2014


Virtuelle Gitarre auf Tablet PC (Bild: picture alliance / dpa Foto: Maximilian Schönherr)
" Jury "

Die sechsköpfige Jury setzt sich aus Künstlern, Kuratoren und Journalisten zusammen und wird mit Bekanntgabe des Ergebnisses veröffentlicht.

" Budget: "

Die ausgewählten Arbeiten werden je mit einem Produktionsbudget/Honorar von 5000 Euro ausgestattet. Zudem werden die Realisierungskosten für die Aufführung beim CTM Festival und ORF/ musikprotokoll sowie ggf. weiteren Aufführungen übernommen. Falls erforderlich werden Reisekosten nach Berlin sowie Unterkunft für die Künstler / Projekte gestellt. Die Produktion der Arbeit wird durch Beratung und Hilfestellungen von Deutschlandradio Kultur und CTM Festival begleitet.

" Partner "

Deutschlandradio Kultur / Klangkunst, Goethe Institut, ICAS – International Cities of Advances Sound, ECAS – European Cities of Advanced Sound und CTM Festival vergeben zwei künstlerische Auftragsarbeiten zum Thema Ubiquitous Art and Sound.

Deutschlandradio Kultur Klangkunst

Die wöchentliche "Klangkunst" (früher Hörspiel Werkstatt) gibt es seit Januar 1995 auf Deutschlandradio Kultur, dem Kulturprogramm des nationalen Hörfunks in Deutschland. Dieser Sendeplatz wurde eingerichtet, um die formalen Möglichkeiten des Hörspiels zu erweitern, neue Gattungen zu erproben und die Hörer mit hervorragenden Beispielen internationaler Klangkunst bekannt zu machen. Er umfasst die gesamte Bandbreite neuer Radiokunst vom experimentellen Hörspiel über Klangpoesie, Text-Geräusch-Collagen, Soundscapes (Klanglandschaften), mehrsprachige Kompositionen bis hin zu elektronischen und digitalen Radio-Performances. Dabei kommt der internationalen Vernetzung und dem Austausch mit Radiokünstlern aus aller Welt eine wichtige Rolle zu. 

Klangkunst versteht sich als Laboratorium der Radiokunst mit einem möglichst breiten Spektrum an Klängen. Ausgangspunkt der Sendungen sind unterschiedlichste Stoffe und Themen aus der magischen Welt des Hörens. Dabei entstehen neue Verbindungen aus Klangdramaturgie, narrativen Strukturen, kompositorischen Bögen und den Besonderheiten des Mediums Radio. Klangkunst ist Mitglied der Ars-Acustica-Arbeitsgruppe der Europäischen Rundfunkunion (EBU).


Goethe Institut


ECAS – European Cities of Advanced Sound und ICAS – International Cities of Advanced Sound

Das durch die Europäische Kommission im Programm Kultur geförderte Projekt Networking Tomorrow’s Art for an Unknown Future ist eine Initiative von ECAS – European Cities of Advanceds Sound, einem Zusammenschluss von europäischen Mitgliedern des internationalen Netzwerks ICAS – International Cities of Advanced Sound. 30 Organisationen und Festivals auf 4 Kontinenten haben sich hier zusammengeschlossen, um mit gemeinsamen Projekten, Diskurs und gegenseitigem Support künstlerische Entwicklungen an den Schnittstellen von Musik, Kunst, Technologie und Gesellschaft zu fördern. Wichtige Ziele sind darüber hinaus der Wissensaustausch, Capacity Building, Best Practise und gemeinsame kulturpolitische Arbeit. Für den Zeitraum von 2010 bis 2015 stellt ECAS mit dem Projekt Networking Tomorrow’s Art for an Unknown Future eine kollaborative europäische Plattform für neue Formen der experimentellen künstlerischen Arbeit mit Klang, Musik und aktuellen Technologien. Neben der Förderung einer kritischen künstlerischen Praxis möchte das Projekt Strukturen neu denken, die diese Praxen tragen und unterstützen. Dazu realisiert ECAS Konferenzen und Arbeitstreffen, initialisiert Co-Produktionen und vergibt Residenzen und Arbeitsaufträge an Künstler und Forscher.

CTM – Festival for Adventurous Music and Arts

CTM ist das führende Festival für innovative Popmusik, elektronische und experimentelle Musik im deutschsprachigen Raum. Mit einer Mischung aus Konzerten und Club-Veranstaltungen bespielt das Festival eine Reihe wichtiger Orte des Berliner Nacht- und Kulturlebens und präsentiert die international herausragenden Künstler des Jahres in Verbindung mit Ausstellungen, Gesprächen, Filmvorführungen und Workshops. International intensiv vernetzt und stets im engen Kontakt mit Künstlern, Professionals und Publikum tritt CTM mit seinen vielfältigen ganzjährigen Aktivitäten für eine lebendige und künstlerisch innovative Musikkultur ein. Mit dem Festival und darüber hinaus ist CTM eine Plattform des Nachdenkens über Musik, ihre gesellschaftliche Relevanz und die Rahmenbedingungen in der sie entsteht.
Mit dieser Ausrichtung und als Partner des parallel stattfindenden internationalen Festivals für Kunst und digitale Kultur transmediale reicht die Ausstrahlung des CTM weit über den Musikkontext hinaus und findet große Resonanz unter Kreativen aus allen Bereichen.

Mit Unterstützung des Programm Kultur der Europäischen Union.