Buttiglione: Mit der Zeit schwindet die Hoffnung

07.04.2009
Der Vizepräsident des italienischen Abgeordnetenhauses, Rocco Buttiglione, hat nach dem Erdbeben in den Abruzzen die Unterstützung der Opposition zugesichert. Der Präsident der oppositionellen christdemokratischen Partei UDC sagte, die ganze Nation sei einig und man versuche das Beste zu tun, um Hilfe zu leisten.
Zur Lage im Erdbebengebiet sagte Buttiglione, es würden immer noch 250 Menschen vermisst und mit der Zeit schwinde die Hoffnung, sie lebend zu bergen. Die Bevölkerung habe mit großem Mut und großer Würde reagiert und Panikszenen seien ausgeblieben. Auch die Hilfsmaßnahmen vor Ort funktionierten. Es sei zwar gelungen, vielen Menschen einen Schlafplatz für die Nacht anzubieten, aber es würden nun dringend neue Wohnungen benötigt. Deshalb versuche die Regierung, Einwohner aus dem Katastrophengebiet vorübergehend in Hotels an der Adria-Küste oder im Landesinnern unterzubringen.

"Wir müssen alles tun, um Menschenleben zu retten"; sagte der italienische Politiker weiter. "Es gibt noch 250 Leute, die vermisst werden. Einige von ihnen sind wahrscheinlich noch am Leben und wir müssen alles versuchen, um sie herauszuholen und zu retten." Im Erdbebengebiet müssten in der nächsten Zeit provisorische Wohnungen errichtet werden, um für die Bewohner eine baldige Rückkehr aus den Hotels wieder zu ermöglichen. Dann seien da noch die Probleme der Schulen und des Wiederaufbaus, sagte Buttiglione. "Wir wollen, dass die Stadt in kurzer Zeit wieder aufgebaut wird und die Leute ein normales Leben führen können."

Das Interview mit Rocco Buttiglione können Sie bis zum 7. September 2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. MP3-Audio