Bundeselternrat kritisiert starre Positionen bei der Rechtschreibreform

16.04.2005
In der Diskussion um die Änderungen an der Rechtschreibreform hat sich der Vorsitzende des Bundeselternrates, Wilfried Steinert, dafür ausgesprochen, dass die Reform behutsam weitergeführt wird. Er kritisierte aber das öffentliche Hin und Her als unzumutbar für die Kinder, die die neuen Regeln erlernen müssen, "weil sich da einige profilieren auf Kosten der Kinder."
Es sei jedoch nachvollziehbar, wenn nach und nach Änderungen an der Reform vorgenommen würden, da diese einleuchtend seien. Es sei auch gut, dass der Rechtschreibrat etabliert wurde, um die Reform weiter zu entwickeln. Denn Sprache sei lebendig.

Steinert sagte, er traue Lehrern und Schülern zu, dass sie sich eine Meinung bilden und ein Gefühl für die Sprache entwickeln. Damit würden sie jene, die auf starren Positionen beharrten "alt aussehen lassen".

Steinert, selbst Vater von zwölf Kindern und Pflegekindern, sagte, durch den sorgsamen Umgang mit der Sprache könne man ein Gefühl dafür entwickeln. Schüler sollten deshalb beim Diktat in der Schule nicht einfach auswendig Gelerntes wiedergeben, sondern aus dem Gefühl heraus schreiben und bei Unsicherheiten in einem Wörterbuch nachschlagen dürfen.