Gustav Mahlers 3. Sinfonie

"Erzwungene Hoffnung"

Undatierte Aufnahme des österreichischen Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler (1860-1911)
Der österreichische Komponist und Dirigent Gustav Mahler (1860-1911) © picture-alliance / dpa
Gast: Jonathan Nott, Moderation: Gerald Felber · 12.10.2014
Gustav Mahlers 1896 vollendete 3. Sinfonie stellt für ihre Interpreten außergewöhnliche Herausforderungen. Nicht nur durch ihre gewaltigen äußeren Dimensionen, sondern auch in ihrer Klang-Philosophie. "Fast jede Aussage ist janusköpfig: es gibt keine Freude ohne Schmerz, keinen Schmerz ohne Freude" – so fasst es Jonathan Nott, Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, zusammen.
Jonathan Nott bekennt: "Ein wasserdichter, vom Komponisten oder von Gott gegebener Weg durch diese Sinfonie existiert nicht!"- Was natürlich das Bemühen um bestmögliche Durchdringung nicht ausschließt und vielleicht sogar zusätzlich zu befördern vermag.
Die "Dritte" erscheint als nächste Folge der viel gerühmten Mahler-Serie Notts mit den Bambergern beim Label "Tudor". Somit ist die "Interpretationen"-Sendung über das grandiose Werk diesmal quasi aus der aktuellen Arbeit heraus entstanden. Neben den Überlegungen Jonathan Notts im Gespräch mit Gerald Felber und ausführlichen Einblicken in die Bamberger Aufnahme gibt es dabei auch Gelegenheit, in etliche andere Interpretationen der Sinfonie hineinzuhören.
Ältere wie die von Bernstein und Barbirolli erhalten dabei ebenso ihren Platz wie jüngere Auseinandersetzungen zum Beispiel unter Boulez, Abbado oder Sinopoli: ein Weg für die Hörer, sich mittels verschiedener Deutungsvarianten ihr eigenes Bild zu machen - und auf diese Weise in einen Dialog mit der Bamberger Interpretation als vorerst jüngste Auseinandersetzung mit diesem Werk zu treten.