Buchhändler in Zeiten digitaler Medien

David und Goliath

Hansjörg Ebert, Inhaber der Comic-Buchhandlung "Strips & Stories", sitzt am 13.08.2014 in Hamburg zwischen den Büchern seines Geschäfts.
Buchhandlung "Strips & Stories" in Hamburg © picture alliance / dpa / Axel Heimken
Von Ursula Escherig · 27.02.2015
In Hamburg heißt eine Veranstaltungsreihe "Abendbrot". Bei Wein und Schnittchen stellen Mitarbeiter einer Buchhandlung ihre Lieblingsbücher vor. Mit solchen Angeboten versuchen Händler zu überleben. Der neu ausgelobte Deutsche Buchhandelspreis kommt da gerade recht.
Kleinere, inhabergeführte Buchhandlungen kämpfen mit Einfallsreichtum und Originalität um die Präsenz ihrer Kunden. Das Konzept scheint aufzugehen: Der Markt für kleinere Buchhändler konsolidiert sich auch mit Neugründungen.
Im Herbst 2015 soll nun erstmals der von Kulturstaatsministerin Monika Grütters ausgelobte Deutsche Buchhandelspreis vergeben werden. Damit will man "unabhängigen, inhabergeführten Buchhandlungen den Rücken stärken". Noch immer werden rund 48 Prozent der Bücher im Sortimentshandel verkauft. Man setzt auf alte Buchhändler-Tugenden, die online nicht zu haben sind: gute Beratung und ein Gespür für die Wünsche der Kunden.
Die meistgehandelte Ware ihres Geschäfts sei das Gespräch, schrieb schon 1923 Madge Jenison. Sie hatte 1916 in Manhattan "The Sunwise Turn" gegründet - es ist das Urbild einer Buchhandlung als magischem Ort und kulturellem Treffpunkt. "Wir wollen, dass die Menschen lesen", so lautete ihre Motivation. Ohne Leidenschaft könne man diesen Beruf auch heute nicht ergreifen, meint die Wiener Buchhändlerin Petra Hartlieb: "Man könnte vielleicht auch 'verrückt' dazu sagen." Zu diesen "Verrückten" gehörte auch Sylvia Beach mit ihrer Pariser Buchhandlung "Shakespeare & Company": Sie wurde 1922 sogar zur Verlegerin des "Ulysses" von James Joyce.

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Zeitfragen Literatur - David und Goliath

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