Buchempfehlungen Juni 2013

    01.06.2013
    Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion des nationalen Kulturradios zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl. Vorgestellt werden die Buchempfehlungen im Radiofeuilleton in der "Kritik". Die Listen sind jeweils als Leporello monatlich im Buchhandel erhältlich und beziehen sich auf die Bereiche Belletristik und Sachbuch.
    Cord Riechelmann: "Krähen. Ein Portrait"
    Herausgegeben von Judith Schalansky
    Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2013,155 Seiten
    Schon der dunkle Einband macht Lust auf mehr.Wer Elstern, Dohlen oder Kolkraben gern hinterherschaut, wird dieses Buch lieben – und alle anderen auch. Denn: "Die Kulturgeschichte des Menschen vollzieht sich unter der Beobachtung der Krähen." Ein kluger, leichter Essay.

    Peter Schneider: "Die Lieben meiner Mutter"
    Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2013, 304 Seiten
    Es sind die Liebesbriefe der Mutter an den besten Freund ihres Mannes. Eine für den Sohn verblüffende wie auch radikale Lektüre. Das daraus entstandene Buch ist indiskret, weil aus den intimen Journalen der Mutter zitiert wird. Und es ist diskret, weil keine nachträgliche Einmischung von außen stattfindet. Es bleibt die Geschichte der Mutter.

    Hans Magnus Enzensberger, Jan Peter Tripp, Justine Landat: "Blauwärts. Ein Ausflug zu dritt"
    Suhrkamp Verlag, Berlin 2013, 136 Seiten
    Dieser Lyrikband besticht schon allein durch seine ästhetischen Zutaten: Die Bilder sind keine Illustrationen, sondern völlig unabhängig von den Gedichten entstanden. So verschmelzen hingetupfte Beobachtungen und Augenblicksskizzen zu einer grandiosen Inszenierung aus Bild, Collage und Vers – verschmitzt und altersweise.

    Brian Clegg: "Die Vermessung des Körpers"
    Übersetzt von Henning Dedekind
    Hanser Verlag, München 2013, 304 Seiten
    Wenn man als Physiker einen menschlichen Körper in seinen Einzelteilen betrachtet, landet man zuletzt unweigerlich bei den Molekülen, den Atomen und den Elementarteilchen. Amüsant und leicht verständlich wird hier nicht nur moderne Physik erklärt, sondern auch der Mensch als das faszinierendste System der Evolution.

    Stefan Kaminski: "Der Ring des Nibelungen"
    Nach Richard Wagner
    GoyaLIT Verlag, Hamburg 2013, 4 CDs
    Rheingold für alle: In diesem Ein-Mann-Hörspiel wird die "Ring"-Saga auf fünf Stunden eingedampft. Wotan tobt, Fasolt berlinert, Brünnhilde schmachtet, und das alles sehr laut, sehr schnell, sehr komisch. Kaminski, das ist Krawall statt Karajan: Mit Sicherheit der originellste Beitrag zum Wagnerjahr.

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