Borkumer feiern wieder das in die Kritik geratene Klaasohm-Fest

Auf der Nordseeinsel Borkum ist das traditionelle Klaasohm-Fest gefeiert worden. Vergangenes Jahr hatte es daran massive Kritik gegeben, weil zu dem Nikolausbrauch auf der Insel für viele auch das Schlagen von Frauen in der Öffentlichkeit mit Kuhhörnern dazugehörte. Berichten zufolge soll es dieses Jahr keine Übergriffe gegeben haben. Bürgermeister Akkermann (parteilos) und seine Stellvertreterin Helms (SPD) hatten das Fest am Freitag noch einmal verteidigt. Man habe sich sehr viel Mühe gegeben, das, was nicht richtig gewesen sei, aufzuarbeiten und anzusprechen. Zudem hätten sich die Organisatoren entschuldigt. Klaasohm sei Heimat und Zusammenhalt. Ein NDR-Bericht hatte vergangenes Jahr über den bis dahin weitgehend aus der Öffentlichkeit gehaltenen Brauch der ostfriesischen Insel berichtet. Es folgte eine breite Empörung. Als Reaktion hatte der organisierende Verein "Borkumer Jungens" angekündigt, dass es das Schlagen von Frauen mit Kuhhörnern auf das Gesäß nicht mehr geben soll. Bei dem Fest, das seit Generationen auf der ostfriesischen Insel gefeiert wird, verkleiden sich am Vorabend des Nikolaustags sechs junge Männer mit Masken, Schafsfellen und Vogelfedern als sogenannte Klaasohms; sie gehen auf drei verschiedenen Routen durch den Ort. Auf einem zentralen Platz lassen sie sich zum Abschluss des Festes von einer Litfaßsäule in die jubelnde Menschenmenge fallen. Das Fest findet außerhalb der Touristensaison statt, sodass die Inselbewohner überwiegend unter sich sind.