Blues-Rock

Wiederauferstehung nach schwerer Krankheit

Von Uwe Wohlmacher · 03.06.2014
Dass Trout schon ein Jahr nach seiner letzten Veröffentlichung wieder ein neues Album fertig hat, grenzt fast an ein Wunder. Denn der Musiker musste sich im Mai einer Lebertransplantation unterziehen. In den Texten beschäftigt er sich nun mit der schweren Zeit, die Musik ist auf gewohnt hohem Niveau.
Auch wenn er in den vergangenen Monaten körperlich angeschlagen war, bestand er darauf, so lange wie möglich Konzerte zu geben. In einem Interview sagte er, das Publikum würde ihm Kraft geben, weiterzumachen. Auf dem Anfang des Jahres eingespielten und nun veröffentlichten Album ist durch seine Krankheit keinerlei Substanzverlust zu hören. Trout, der einen fetten, schweren Gitarrensound pflegt, brilliert darauf wie gewohnt mit saftigen Soli, kräftigen Riffs und einer unbändigen Kraft zwischen New Orleans- und Chicago-Blues.
In den Texten der Songs seines neuen Albums spiegelt sich allerdings seine schwere Erkrankung, seine Gedanken über das Sterben und seine Wertschätzung für das Leben wieder. Eine Haltung, die dem Blues ja bestens vertraut ist.
Vom Begleitmusiker zum Star
Seine Karriere begann er als Begleitmusiker für Kollegen wie John Lee Hooker, Big Mama Thornton, John Mayall & the Bluesbreakers und Canned Heat. Erst 1990, mit bereits 39 Jahren wagte er sich aus dem Schatten der Stars, um sein eigenes Ding zu machen.
Mittlerweile hat er sich nicht nur einen gleichberechtigten Platz unter den Größen des Blues erarbeitet, sondern gilt als einer der versiertesten Gitarristen des Genres. Und derzeit sieht es so aus, als ob Walter Trout nach überstandener Operation Teil drei seiner großen Karriere beginnen kann. Das neue Album "The Blues Came Callin'“ ist dafür eine gute Basis.
Label: Provogue
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