Blue Crime

Bekenntnisse einer Giftmischerin

Eine verschleierte Frau in schwarz blickt auf ein Giftfläschchen
Mörderin oder Justizopfer? © EyeEM / Tivadar Gelner
Von Carl Dietrich Carls · 10.10.2020
"Sowenig man erwartete, daß die Sandhügel um Berlin bersten und Feuer speien würden, ebensowenig war man darauf gefaßt, im Kreise der Berliner Damenwelt eine Nachfolgerin der Giftmischerin Brinvillier zu finden." So ist es in der Sammlung wahrer Kriminalfälle, dem neuen Pitaval von 1842 zu lesen.
Im Jahr 1803 wird Sophie Charlotte Elisabeth Ursinus angeklagt, mehrere Menschen mit Arsenik umgebracht zu haben, darunter ihre Tante, ihren Ehemann, den Geheimen Justizrat und Regierungsdirektor Ursinus, und ihren Geliebten. Gierig greift die Sensationspresse den Fall auf. Noch vor dem Urteil erscheint in Berlin ein Buch mit dem spektakulären Titel "Bekenntnisse einer Giftmischerin, von ihr selbst geschrieben". Wer war Charlotte Ursinus wirklich - eine kaltblütige Serienkillerin oder lediglich eine nervöse, sensible und für die damalige Zeit sehr ungewöhnliche Frau? Nach 30 Jahren Gefängnis stirbt die Geheimrätin in Glatz. Am Grab erinnert sich ihr ehemaliger Anwalt wieder an den Prozess. Im Hintergrund steht der Verdacht eines tragischen Justizirrtums.

Bekenntnisse einer Giftmischerin
Von Carl Dietrich Carls
Regie: Elmar Boensch
Mit Lola Müthel, Werner Rundshagen, Wolfgang Grönebaum, Walter Spiske, Alf Marholm und Günter Cordes
Produktion: WDR 1983
Länge: 50'22