Blauer Himmel über der Ruhr

Von Erika Fehse · 05.07.2011
Als im Wahlkampf 1961 Willy Brandt seinen Wählern zurief: "Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden!", hatten die Bürger zwischen Duisburg und Dortmund, Hattingen und Oer-Erkenschwick schon einiges in Bewegung gebracht.
Bürgervereine, die sich bislang um die Verschönerung von Kirchenportalen und Parks bemühten, luden zu Versammlungen gegen die Luftverschmutzung ein.

Wissenschaftler versuchten erstmals herauszufinden, ob Pflanzen durch Schwefeldioxid geschädigt werden und ob es einen Zusammenhang zwischen Krankheit und dreckiger Luft geben könnte. Ärzte und Gewerkschafter mobilisierten Politiker, die sich nun für ihre Bürger einsetzten.

Für viele - auch für Gisela van Haut - erste, noch ungewohnte Schritte in der neuen Demokratie: "Das war ja ein ganz neuer Begriff, ein ganz neues Leben eigentlich. Das kannten wir nicht. Und dass man eventuell sagen konnte, das passt mir nicht, dass man sich beschweren durfte, ohne den Arbeitsplatz zu verlieren. Das war großartig, dass man das sagen durfte."

DLF 2011