Bitcoin

Experte warnt vor "heißlaufendem Hype"

Bitcoins
Seit Jahresbeginn befinden sich Bitcoins im Höhenflug. © dpa
Gilbert Fridgen im Gespräch mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow · 07.12.2017
Der Höhenflug beim Bitcoin hält an. Zu Beginn des Jahres lag der Wert bei 1000 Dollar, nun knackte er die Marke von 15.000 Dollar. Wer jetzt noch investiere, müsse mit dem Verlust des eingesetzten Kapitals rechnen, warnt der Wirtschaftsinformatiker Gilbert Fridgen.
Der unglaubliche Anstieg erkläre sich zunächst einfach aus Angebot und Nachfrage wie bei jedem anderen Gut auch, sagt Gilbert Fridgen, Professor für Wirtschaftsinformatik, im Deutschlandfunk Kultur. Immer mehr Leute würden gerade auf das Thema Kryptowährung aufmerksam und jetzt den Einstieg in diese digitale Zahlungsform wagen. Das treibe die Preise nach oben.
Der derzeitige Anstieg aber "ist nicht normal und spricht für einen langsam heißlaufenden Hype". Das Problem dabei sei, man wisse nicht genau, wann der Hype wieder vorbei sei.
"Es kann schon sein, dass wir morgen ein Drittel verlieren und übermorgen ein weiteres. … Wenn ich investieren würde, dann nur mit Geld, wo ich auch damit leben kann, wenn es verloren geht."

Technologie ist schon veraltet

Kryptowährungen werden künftig eine wichtige Rolle spielen, glaubt der Wirtschaftsexperte. Die Zukunft von Bitcoin aber sieht er kritisch:
"Bei der Bitcoin selber bin ich langfristig eher skeptisch. Man muss wissen, die Technologie ist mittlerweile acht Jahre in Betrieb in einem sich sehr schnell verändernden Umfeld. Die Technologie ist schon ein Stück weit veraltet."
Der zweite Nachteil von Bitcoin bestehe darin, dass die Währung unreguliert sei. Deshalb werde Bitcoin nicht auf breite Akzeptanz als Zahlungsmittel stoßen.

Bitcoin ist sicher

Trotz einiger Meldungen über Hackerangriffe hat Fridgen keine prinzipiellen Sicherheitsbedenken gegenüber der Kryptowährung: "Die Technologie hinter Bitcoin ist sicher. Und die Technologie selbst ist noch nie gehackt worden." Ein Sicherheitsrisiko bestehe bei den Handelsplattformen, denen Besitzer ihren Bitcoin-Schlüssel anvertrauten. Diese Plattformen könnten Opfer von Hackerangriffen werden. Bewahre man den Schlüssel hingegen selbst auf, sei das Risiko gering - es sei denn, der Zettel mit dem Schlüssel gehe verloren oder werde gestohlen. Eine hundertprozentig sichere Aufbewahrung stelle also weder die eine noch die andere Art dar, so Fridgen.
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