Bis an den Rand des Abgrunds

18.10.2013
Für die Amerikaner war es ein Ärgernis, der Rest der Welt sah wochenlang staunend zu, wie Kongress und Präsident die Supermacht USA an den Rand der Staatspleite manövriert haben. Unbezahlter Zwangsurlaub für hunderttausende Staatsbedienstete, das öffentliche Leben teilweise lahmgelegt, die Zahlungsunfähigkeit der Regierung erst im allerletzten Moment abgewendet, vorläufig jedenfalls. Und all das nur, weil Demokraten und Republikaner im Parlament sich heillos über die Gesundheitsreform zerstritten haben.
Was ist los mit einer der ältesten Demokratien der Welt? Wie konnte eine radikale Minderheit innerhalb der Republikaner das ganze Land in Geiselhaft nehmen? Steht die "Grand Old Party" nach ihrer Niederlage im Haushaltsstreit nun vor der Zerreißprobe? War Barack Obama zu stur – oder darf ein Präsident sich nicht erpressen lassen? Muss das System der "checks and balances" in den USA neu justiert werden? Ist die Verachtung vieler amerikanischer Wähler gegenüber "denen in Washington" eine Gefahr für die Demokratie? Was bedeutet die immer wiederkehrende gegenseitige Blockade der politischen Akteure in der US-Hauptstadt für die Weltmacht-Stellung der USA? Wie groß sind die Risiken für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte, wenn der amerikanische Haushaltskonflikt nicht dauerhaft gelöst wird? Und hat die US-Regierung keine Alternative zum Aufhäufen immer höherer Schuldenberge?

Im "Wortwechsel" von Deutschlandradio Kultur diskutieren darüber:

• Constanze Stelzenmüller, Leiterin des Berliner Büros des German Marshall Fund of the United States
• Andrew B. Denison, Politologe, Direktor Transatlantic Networks, Bonn
• Michael Werz, Politikwissenschaftler, Center für American Progress, Washington
• Marcus Pindur, USA-Korrespondent des Deutschlandradios

Moderation: Burkhard Birke