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Expansionspläne
Fernbusunternehmen wollen mehr europäische Städte anfahren

Das inzwischen zusammengeschlossene Unternehmen MeinFernbus und FlixBus ist Marktführer unter den Fernbus-Anbietern und hat seine neuesten Pläne vorgestellt. Das Ziel sei ganz klar, zu expandieren, vor allem auch auf dem europäischen Markt. Schon jetzt fahren die Busse mehrere Dutzend ausländische Ziele von Amsterdam bis Budapest an.

Von Kemal Hür | 02.06.2015
    Ein Schild weist auf eine Haltestelle für Fernbusse am 09.05.2014 in Leipzig (Sachsen) hin.
    Der Marktführer unter den Fernbusunternehmen in Deutschland will in Europa expandieren. (dpa / Jan Woitas)
    "Unser klares Ziel ist: Wir werden das innovativste und beliebteste Fernbusunternehmen Europas."
    Selbstbewusste Worte von André Schwämmlein, dem Geschäftsführer des Unternehmens "MeinFernbus FlixBus". Seit der Fusion der beiden Fernbus-Unternehmen ist das Angebot innerhalb Deutschlands gewachsen. Nun soll es ausgeweitet werden auf die europäischen Nachbarländer. Vor der Konkurrenz in Frankreich, Italien, den Niederlanden oder Dänemark, wo neue Ziele angefahren werden, fürchtet sich das Unternehmen nicht, sagt Schwämmlein. Ob international oder nur in Deutschland: Der Konkurrenzkampf sei immer gleich schwer. Für das Wachstum sei das Unternehmen finanziell gut aufgestellt.
    "Wir sind als Unternehmen MeinFernbus FlixBus sehr gut finanziert. Wir sind bereit, in dieses Wachstum zu investieren. Für uns ist wichtig, es muss ein Geschäft für unsere Buspartner sein. Das funktioniert, indem man zu den aktuellen Preisen genug Menschen findet, die mit uns fahren, das heißt, unsere klare Richtung ist: Nicht die Preise werden steigen, wir werden darum kämpfen, dass wir genug Leute finden, die wir für unser Produkt begeistern können."
    Die Zahl der Routen soll verdreifacht werden
    Dieses Ziel will das Unternehmen in erster Linie mit einem international gut ausgebauten Fernliniennetz erreichen. Die Zahl der Routen soll verdreifacht, zum Beispiel von Berlin und Hamburg aus die skandinavischen Länder angefahren werden. Im Westen wird Paris zu einem Ziel. Und in Süddeutschland sollen italienische Städte wie Rom, Mailand und Venedig auf den Fahrplan kommen. Ab sofort fahren die Busse zu Zielen in 15 europäischen Ländern. André Schwämmlein:
    "Für uns sind natürlich die Nachbarländer unseres Kernmarktes Deutschland, Österreich, Schweiz besonders interessant. Sowohl die großen Frankreich, Italien werden wir deutlich investieren, als auch die kleinen Länder Benelux, Skandinavien; da werden wir sehr viel in diese Länder fahren, aber die Länder untereinander vernetzen, das heißt, Linien aufbauen, die keinen deutschen Bezug mehr haben."
    Marktführer in Deutschland
    In Deutschland ist das Unternehmen mit 75 Prozent bereits Marktführer. Diese Position werde MeinFernbus FlixBus in diesem Jahr auch in den Benelux-Ländern erreichen. In Frankreich, wo die Regierung wie in Deutschland die Einschränkungen für Fernbusse aufheben will, bereite sich das Unternehmen ebenso auf ein breites Angebot vor. Dabei sollen auch Urlaubsziele angesteuert werden, wie etwa Cote d'Azur, sagt Geschäftsführer Schwämmlein.
    "Natürlich, wir werden keinen aus einem Billigflieger, der lange vorher gebucht hat, gewinnen. Aber unser Ziel ist, Leute, die kurzfristig entscheiden, heute möchte ich nach Paris, oder am Wochenende möchte ich gerne nach Venedig fahren, das kann man mit uns viel leichter als mit einem Flieger. Und man kann auch sein Auto stehen lassen und mit dem Auto dorthin fahren."
    Diese spontanen Reisen lassen sich aber zeitlich kaum von Hamburg oder Berlin aus realisieren. Ab sofort stehen 1.000 Busse, 11.000 Ziele und mehr als 3.500 Fahrer zur Verfügung. In diesem Jahr soll die Zahl der Fahrgäste auf 20 Millionen steigen. Im letzten Jahr waren es noch 11 Millionen.