Nach dem Wasserstoffbomben-Test

Droht ein Atomkrieg mit Nord-Korea?

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un inspiziert angeblich den Sprengkopf einer Wasserstoffbombe. Das Foto wurde von der Regierung in Pjöngjang verbreitet.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un inspiziert angeblich den Sprengkopf einer Wasserstoffbombe. Das Foto wurde von der Regierung in Pjöngjang verbreitet. © dpa / picture-alliance / KCNA
Moderation Gerhard Schröder · 08.09.2017
Kim Jong-un hält die Welt in Atem. Die USA, Russland und Europa sind sich nicht einig, wie man Nordkorea in Schach halten soll, um einen Krieg zu vermeiden. Wir diskutieren über die UNO, härtere Sanktionen und die Angst vor dem Atomkrieg.
Erst vor wenigen Tagen hat Nordkoreas Kim Jong-un eine Wasserstoffbombe gezündet. International hagelt es Proteste, Angst geht um. UN-Generalsekretär António Guterres zieht bereits Vergleiche mit dem Jahr 1914.
"Wenn man sich die Geschichte des Ersten Weltkriegs anschaut, es passierte Schritt für Schritt. Die eine Partei tat dieses, die nächste reagierte mit jenem. Und plötzlich stellten alle fest: Wir sind im Krieg."
Und genau das wolle Nordkorea – meint zumindest die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley:
"Nordkorea bettelt um Krieg. Die Geduld der USA sei nicht grenzenlos."
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel hingegen ist ein Krieg keine Option:
"Wir brauchen die Vereinigten Staaten von Amerika als Friedensmacht. Und wir müssen alles daran setzen, sie auf den Kurs zu bringen, den ich für einen Kurs der Vernunft halte. Und der heißt diplomatische Lösung."
Auch Russlands Präsident Putin glaubt an eine politische Lösung der Krise, härtere Sanktionen – wie von den USA gewünscht – lehnt er ab.
Wie umgehen mit Nordkorea? Was steckt hinter Kim Jong-uns Konfrontationskurs? Müssen wir wirklich Angst vor einem Atomkrieg mit Nord-Korea haben?

Auf dem Podium:

Prof. Sung-Hyong Cho, Dokumentarfilmerin, Professorin an der Hochschule der Bildenden Künste Saar
Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, Institutsleiterin für Koreastudien an der FU Berlin
Dr. Hans-Joachim Schmidt, Hessisches Institut für Friedens- und Konfliktforschung
Prof. Dr. Hanns Walter Maull, Stiftung Wissenschaft und Politik, Mercator Institut für China-Studien
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