Besprechung

Alles hat seinen Preis

08:10 Minuten
22.02.2014
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Im Internet-Markt hat sich ein internationales Daten-Oligopol gebildet. Google, Facebook, Amazon und Co.
Im Internet-Markt hat sich ein internationales Daten-Oligopol gebildet. Google, Facebook, Amazon und Co. bieten uns Dienstleistungen, wir bezahlen mit Daten. Durch diese nie gekannten Daten-Mengen und schnelle Rechner wissen Firmen und Geheimdienste mehr über uns als wir selbst.
In seinem neuen Buch "Wem gehört die Zukunft" beschreibt der Programmierer Jaron Lanier, wie sich diese ungleiche Machtverteilung aufbrechen und Bürgern wieder mehr Einfluß auf ihre Daten bekommen könnten.
Lanier schlägt vor, dass jede Information, jeder Datenschnipsel, der Wikipedia-Artikel ein Preisschild bekommt. Wir tauschen unsere Daten nicht mehr gegen Gratis-Email, Gratis-Suche, Gratis-Facebook, sondern verkaufen sie. Für jeden Tweet, jede Facebook-Nachricht, aber auch jede Datenspur, die wir beim Einkaufen, Surfen, Telefonieren hinterlassen, fließt ein Nano-Betrag auf unser Konto.
So würde eine "Symmetrie zwischen Käufer und Verkäufer" geschaffen. Nur durch solche Gebühren ließen sich "Demokratie und Kapitalismus miteinander in Einklang bringen", schreibt Lanier.
So holt Jaron Lanier zur Fundamentalkritik aus - und fordert doch tatsächlich ein Internet mit Bezahlinhalten. Wie stichhaltig sind seine Thesen? Philip Banse hat sich das genauer angeschaut.
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Rezension von Vera Linß
Foto von vanz auf Flickr unter CC-BY-SA