Berlioz' "Romeo und Julia"

07.02.2014
Berlioz hat sie verstanden, die Teenager Romeo und Julia, ihre junge, vibrierende Liebe, ihre reizenden Überspannungen. Und die ausweglose Tragik, in die sie verstrickt werden. Alles wird Klang bei Berlioz, es rauscht und wispert, dröhnt und weint.
Nicht weniger als vierzehn Opern leiden mit dem Veroneser Liebespaar, mehrere Ballette und Orchesterwerke bis hin zu Sergei Prokofjews Ballett und Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ greifen die komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen des immer aktuellen Romeo-und-Julia-Stoffes auf.
Macht, Ehre, Stolz, Habgier, Neid, Missgunst, Vergeltung, Rache, Rechthaberei kontra Liebe. Da bleibt nur der Tod.
Leonard Bernstein über Berlioz’ „Roméo et Juliette“: „Neben Shakespeare soll euch noch ein anderer gegenwärtig sein: Wagner! Wegen ‚Tristan‘, der 25 Jahre danach rauskam. … Ich möchte, dass ihr an Wagner denkt am Beginn der Szene ‚Romeo allein‘, weil Wagner für ‚Tristan‘ ganz einfach hier geklaut hat … Da steht dreifaches Piano, eigentlich meint Berlioz 13-faches Piano“.

Live aus dem Konzerthaus Berlin

Hector Berlioz: "Roméo et Juliette"
Symphonie dramatique für Soli, Chöre und Orchester

Bernarda Fink, Mezzosopran
Yann Beuron, Tenor
Matthew Rose, Bass
Rundfunkchor Berlin
Leitung: Marek Janowski

nach Konzertende ca. 21:57 Uhr Nachrichten
Programmheft als PDF