Berlin Music Week

Sprungbrett für Lary

Die Sängerin Larissa Sirah Herden, kurz Lary
Die Sängerin Larissa Sirah Herden, kurz Lary, zu Gast bei Deutschlandradio Kultur © Torben Waleczek / Deutschlandradio
Moderation: Carsten Rochow · 08.09.2014
Auf den Spuren von Kraftklub und Bonaparte: Die Berliner Sängerin hat zum Abschluss der Berlin Music Week den Nachwuchspreis eingeheimst – der als Sprungbett ins Musikgeschäft gilt.
Zum Abschluss der Berlin Music Week wurde die Sängerin Lary am Sonntag mit dem "New Music Award" ausgezeichnet. Die 28 Jahre alte Wahl-Berlinerin war vom Berliner Jugendradio Fritz nominiert worden und hatte sich beim Nachwuchswettbewerb gegen acht Bands aus ganz Deutschland durchgesetzt. Neun Jugend-Radiowellen der ARD hatten je eine ambitionierte Band aus ihren Sendegebieten nominiert.
Mit ihren deutschsprachigen Songs, die sich aus Elementen von R'n'B, Elektro und Pop speisen, konnte Lary die Jury überzeugen und den mit 10.000 Euro dotierten Preis in Empfang nehmen. Sie selbst nennt ihren Stil "Future Deutsche Welle" oder als einen Mix "aus ganz viel von mir und ganz viel Tequila". Am Freitag steht gleich der nächste Höhepunkt für sie an: Ihre erste CD erscheint.
"Ich habe mehr Tiefe in meinen deutschen Texten"
Lary hat sich in den letzten Tagen furchtbar zusammengerissen, musste sie doch fünf Konzerte in drei Tagen geben. Sie habe deswegen nicht geraucht, viel geschlafen und viel Wasser getrunken, berichtet sie im Deutschlandradio Kultur. Das ist ungewöhnlich für die Musikerin, Partys lässt sie sonst nicht aus. Im Oktober geht Lary auf Tour, bestärkt durch den "New Music Award". Der Preis sei ein "Ritterschlag", sagt sie. Mit der Auszeichnung im Rücken fühle sie sich jetzt "mehr berechtigt", das zu tun, was sie mache.
"Realität ist mein Gefängnis, Realität ist mein Verhängnis", singt sie. Lary ist die Tochter einer Deutschen und eines Jamaikaners. Sie hätte also auch in ihrer zweiten Muttersprache Englisch singen können. Dass sie Deutsch den Vorzug gegeben hat, liegt daran, dass sie in Deutsch denkt und auch fühlt, wie sie sagt. "Ich habe mehr Tiefe in meinen deutschen Texten", findet sie.
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