Berlin-Konzert der US-Stars

Beyoncé und ihr Statist

Jay-Z und Beyoncé
Jay-Z und Beyoncé während eines Konzerts in Frankreich. © picture alliance/dpa/Foto: Frédéric Dugit
Elissa Hiersemann im Gespräch mit Dieter Kassel · 29.06.2018
Es war das erste von zwei Deutschlandkonzerten: Beyoncé und ihr Mann Jay-Z im Berliner Olympiastadion. Doch wirklich gemeinsam aufgetreten seien sie nicht, sagt unsere Kritikerin. Alles also eine große Show?
Die US-Stars hätten jeweils ihre Momente gehabt, so Hiersemann. Doch die von Beyoncé hätten eindeutig überwogen: "Sie weiß einfach, wie man eine gute Show aufzieht."
Der Sound im Olympiastadion sei aber "gewohnt vermatscht" gewesen – wenn man die Lieder nicht kannte, habe man Probleme gehabt, sie zu verstehen.

Jeder macht seins

"Auffällig war allerdings, dass Beyoncé eine komplett andere Energie hat als ihr Mann Jay-Z", so Hiersemann. Sie sei aggressiver, ihr Tanzstil markant mit kurzen, zackigen Bewegungen.
Die Songs hätten sofort gezündet: "Ihre Präsenz ist schon sehr beeindruckend. Jay-Z wirkte manchmal fast wie so ein Statist neben seiner Queen B." Er scheine aber keine Probleme damit zu haben, dass sie der Star sei: "Das kann man ja auch nicht von allen Männern behaupten."

Beyoncé und Jay-Z bei ihrem Konzert im Berliner Olympiastadion am 28. Juni 2018.
Beyoncé und Jay-Z bei ihrem Konzert im Berliner Olympiastadion am 28. Juni 2018.© Elissa Hiersemann / Deutschlandfunk Kultur

Perfekte Inszenierung?

Und was ist mit der angeblich überwundenen Ehekrise? Dazu habe es am Anfang auf einer Leinwand "Szenen einer glücklichen Ehe" gegeben – Alltag zweier Milliardäre mit ihren Kindern.
Auf der Bühne habe aber "jeder so seins gemacht", sagt unsere Kritikerin: "Wenn sie mal gleichzeitig auf Bühne waren, wirkte es nicht wirklich gemeinsam." Ob der Auftritt also reine Show war, lasse sich vielleicht in einigen Jahren beantworten. Wenn, dann sei es perfekt inszeniert gewesen.

(bth)
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