"Bergblut"

Gesehen von Jörg Taszman · 26.01.2011
Mit "Bergblut" hat der erst 25-jährige Regisseur Philipp J. Pamer einen historischen Film über seine Südtiroler Heimat gedreht und beleuchtet den Freiheitskämpfer Andreas Hofer und seine Mitkämpfer aus einem ganz neuen Blickwinkel. Denn im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Fremde, eine Bayerin, die sich in einen Südtiroler verliebt hat und von seiner Familie alles andere als mit offenen Armen empfangen wird.
Regisseur Philipp J. Pamer ist es gelungen, gerade durch die Authentizität der Sprache und der Originaldrehorte einen sehr stimmigen und sinnlichen Film zu schaffen, der den Zuschauer mit auf eine Zeitreise nimmt, ohne verstaubt oder antiquiert zu wirken. In der Rolle der Arzttochter Katherina überzeugt Inga Birkenfeld. Mit ihr identifiziert man sich als Betrachter, bleibt staunender Fremder und entwickelt ganz langsam ein Gespür für diese einmalige Gegend mit der auslandenden Landschaft und dem etwas rauen Menschenschlag.

Der Aufstand gegen die Franzosen und Bayern wird eher beiläufig und aus der Sicht der Familienmitglieder erzählt. In Südtirol sahen den ambitionierten und sehenswerten, etwas anderen Heimatfilm auch schon über 12.000 Zuschauer in den nur zwei deutschsprachigen Kinos in Bozen. Zum Vergleich: "Avatar" hatte nur 2000 Zuschauer mehr.

Italien/Deutschland 2010; Regie: Philipp J. Pamer; Darsteller: Inga Birkenfeld, Wolfgang Menardi, Anton Algrang, Verena Plangger, Martin Maria Abram, Markus Oberrauch, Jutta Speidel, Gerd Anthoff, Mathieu Carrière; FSK: ab 12; Länge: 122 Minuten

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