Belarussische Justiz ermittelt gegen Vertreter des oppositionellen Nachrichtenkanals Nexta

    Der Telegram-Kanal "Nexta Live" auf einem Computerbildschirm
    Auf dem Telegram-Kanal "Nexta Live" dokumentieren Gegner von Präsident Lukaschenko unter anderem die Polizeigewalt gegen Demonstranten in Belarus © Deutschlandfunk / Michael Borgers
    21.05.2022
    Die Justiz in Belarus hat Ermittlungen gegen Vertreter des oppositionellen Nachrichtenkanals Nexta eingeleitet. Die Untersuchungen richten sich gegen Mitgründer Stepan Putilo und seinen Kollegen Jan Rudik, wie die Nachrichtenagentur Belta am Freitag meldete. Den beiden ins Exil geflohenen Oppositionellen werde vorgeworfen, eine "Terrororganisation" anzuführen. Sie hätten versucht, die Lage im Land zu "destabilisieren". Über das Onlinemedium Nexta, das auf Telegram und Youtube über Belarus berichtet, waren nach der von Betrugsvorwürfen begleiteten Wiederwahl von Staatschef Alexander Lukaschenko im August 2020 Hunderttausende Demonstranten mobilisiert worden. Nexta wurde in Belarus verboten und als "Terrororganisation" eingestuft. Der andere Gründer des Nachrichtenkanals, Roman Protassewitsch, wurde im Mai 2021 nach der erzwungenen Landung einer Passagiermaschine zusammen mit seiner Freundin Sofia Sapega in Minsk festgenommen. Die 24-jährige Russin Sapega wurde vor zwei Wochen unter anderem wegen "Anstachelung zu sozialem Hass" zu sechs Jahren Haft verurteilt. Protassewitsch wartet derzeit im Hausarrest auf seinen Prozess.