Beichtgeheimnisse

Die Pforten des Paradieses (3/3)

Auch die Kinder haben schon Schuld auf sich geladen.
Auch die Kinder haben schon Schuld auf sich geladen. © picture alliance / dpa / Altaf Zargar
Von Jerzy Andrzejewski · 28.03.2016
Jakob hatte die Vision, dass nur Kraft des Glaubens und mit einem Marsch der unschuldigen Seelen das Grab Jesu aus den Händen der Türken befreit werden könne. Doch selbst die Kinder haben schon Schuld auf sich geladen.
Alexander beichtet, dass er seinen Adoptivvater nicht vor dem Ertrinken gerettet hat. Was hat Jakob zu beichten, sind seine Motive glaubwürdig? Für Andrzejewsk ist der Motor, der den Einzelnen oder die Masse antreibt, die menschliche Sehnsucht. Aber was aus reinen Wünschen geboren wird, verendet in Schmach. "Vielleicht gibt es kein reines Begehren?"

Übersetzung: Renate Lachmann
Regie: Hans Ulrich Minke
Mit: Dieter Borsche
Ton: Hans Martin
Produktion: RIAS Berlin 1980

Länge: 53'30

Jerzy Andrzejewski (1909–1983), polnischer Schriftsteller und Dissident. Bekannt geworden für seine realistische Prosa, die sehr früh und weitsichtig die gesellschaftspolitischen Probleme des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Während des zweiten Weltkriegs war er im Widerstand aktiv, wo er versuchte, polnische Kulturgüter zu bewahren. Bereits in den 1950ern trat er aus der kommunistischen Partei aus und wurde zu einem führenden Systemkritiker.
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