Baltic Music Days aus Tallinn

Gebündelte Kräfte des Nordens

Auf einem türkisfarbenem Himmel, der zwischen scharzen Bäumen erscheint, sind durch eine Langzeitbelichtung kreisförmige Sternen-Lichtspuren zu sehen.
Die atmosphärische Musik des Konzertes ruft Assoziationen zum Nachthimmel hervor. © IMAGO / blickwinkel
Moderation: Ruth Jarre · 28.05.2021
Erstmals haben in diesem Jahr die "Baltic Music Days" stattgefunden. Die drei baltischen Länder haben sich zusammengeschlossen für die Präsentation ihrer zeitgenössischen Musikszenen. So bot dieser Abend anziehend-atmosphärische Uraufführungen.
Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede machen die Veranstalter aus, was die Besonderheiten der estnischen, lettischen und litauischen Musik betrifft.
Nachdem im vergangenen Jahr die "Estnischen Musiktage" ausfallen mussten, hat man die Zeit genutzt, ein neues Festivalkonzept zu erarbeiten, das die Kräfte der zeitgenössischen Musikszenen in den baltischen Ländern bündelt. Die "Baltic Music Days" fanden digital statt, erfreuten sich aber eines regen Publikumszulaufs und stießen auf positive Resonanz, wie der in Deutschland lebende estnische Komponist Jüri Reinvere meint. Er hat das Festival im Netz beobachtet.
Die Frauen und Männer des Chores stehen in einem modernen, holzgetäfelten Raum in dunkler Abendkleidung und suchen jeweils den Blicken der anderen auszuweichen.
Der 1981 gegründete Estnische Philharmonische Kammerchor ist der bekannteste Chor des Landes.© EBU / EPCC
Einer der Höhepunkte war das Konzert mit dem Philharmonischen Kammerchor Estland und dem Nationalen Sinfonieorchester Estland. Mehrere Werke von estnischen, lettischen und litauischen Komponisten erlebten am 30. April 2021 im Estnischen Konzertsaal in Tallinn ihre Uraufführung. Die "Baltic Music Days" sollen im kommenden Jahr in Kaunas in Litauen stattfinden, danach in Riga – und 2024 wieder in Tallinn.
Aufzeichnung vom 30. April 2021 im Estnischen Konzertsaal, Tallinn
Krists Auznieks
"Crossing"
Malle Maltis
"Night Frost" für Orchester und Elektronik (Uraufführung)
Kristjan Kõrver
"Sic!" für Orchester (Uraufführung)
Alisson Kruusmaa
"Under the Evening Sky" für Kammerchor und Orchester (Uraufführung)
Mariliis Valkonen
"Acceptance, Mediation" für zwei Oboen und Klangschalen (Uraufführung)
Evelin Seppar
"Home" für Kammerchor und Orchester (Uraufführung)
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