"Balkan Melodie"

Von Anke Leweke · 06.02.2013
Immer wieder zieht er mit seiner Kamera los, um mit der Musik die Welt zu entdecken. Bekannt wurde der Schweizer Stefan Schwietert mit seinem Dokumentarfilm "A Tickle in the Heart", der ihn nach New York zu den Klezmer Brothers und in die Tradition der Klezmermusik führte.
Von der kolumbianischen Karibikküste (El Acordéon del Diablo) über die Schweizer Berge (Heimatklänge) hat es Schwietert nun nach Bulgarien und Rumänien verschlagen - zu dem Panflötenspezialisten Gheorghe Zamfir und zu den Frauen des bulgarischen Rundfunkorchesters in ihren bunten Trachtenkostümen, die unter dem Label "Le Mystère des Voix Bulgares" in den 80er-Jahren um die Welt reisten.

"Balkan Melodie" porträtiert aber nicht nur die Musiker, im Mittelpunkt steht das Schweizer Ehepaar Marcel und Catherine Cellier. Er, ein Metallhändler, reiste schon in den 50er-Jahren beruflich durch den Balkan und entdeckte dabei seine Leidenschaft für Balkanmusik. Cellier brachte von seinen Reisen Tondokumente mit, die er als Schallplatten veröffentlichte und er organisierte auch Tourneen. Schwieterts Film wird so auch zu einer Zeitreise, gleichzeitig zeigt er einen Landstrich, indem Musik nicht nur gehört, sondern immer noch gelebt wird.

Deutschland/Bulgarien/Schweiz 2012; Regie: Stefan Schwietert; Darsteller: Marcel Cellier, Catherine Cellier; 93 Minuten