Autobiografien von Obama, Biden und Co.

Dem amerikanischen Traum verpflichtet

10:30 Minuten
Die Biografien des ehemaligen US-Präsdienten Barack Obama "A Promised Land" und der früheren First Lady, Michelle Obama, "Becoming" liegen auf einem Verkaufstisch in einer Buchhandlung in Irland.
Auf allen Bestsellerlisten an der Spitze: die Autobiografien von Michelle Obama und ihrem Ehemann, dem früheren US-Präsident Barack Obama. © picture alliance / NurPhoto / Artur Widak
Nana Brink im Gespräch mit Frank Meyer · 01.03.2021
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Ob Barack Obama, Joe Biden oder Kamala Harris: Wenn US-Politikerinnen und Politiker ihre Memoiren veröffentlichen, funktionieren die meist nach einem ganz bestimmten Schema.
Wer schreibt, der bleibt - so lautet eine gängige Formel für Biografien von Politikerinnen und Politikern. Die Memoiren von Präsidenten wie Bill Clinton oder auch Georg W. Bush erreichten Millionenauflagen. Als Barack Obama im November 2020, kurz nach der US-Präsidentschaftswahl, seine lang erwartete politische Autobiografie "Ein verheißenes Land" veröffentlichte, führte dies zu einem Harry-Potter-Effekt: Viele Buchläden öffneten schon zu Mitternacht, um ihre Kunden nicht warten zu lassen. Mit einer Startauflage von 5,5 Millionen wurde es in 25 Sprachen übersetzt.
Auch in Deutschland bricht das Werk mit einer Auflage von einer halben Million alle Rekorde. Ähnlich erfolgreich ist auch die Autobiografie der ersten Schwarzen First Lady, Michelle Obama ("Becoming"). Das Buch hält sich seit seinem Erscheinen 2018 in den Bestsellerlisten - mit bislang 14 Millionen verkauften Exemplaren. Ganz vorn konnte sich auch die Lebensgeschichte der neuen US-Vizepräsidentin Kamala Harris platzieren.
Diese und ähnliche Bücher von Politikerinnen und Politikern aus den USA funktionieren nach dem Prinzip "Der Star bin ich!" Mit einer geschickten Mischung aus Polit-Show und Privatleben unterhalten sie ihr Publikum und sind immer dem amerikanischen Traum verpflichtet: dem Glauben, das die Vereinigten Staaten ein "verheißenes Land" sind, so wie Barack Obama seine Memoiren auch genannt hat.

Liste der Bücher aus dem Gespräch:
  • Barack Obama: "Ein verheißenes Land", Penguin Verlag 2020, 1024 Seiten, 42 Euro.
  • Michelle Obama: "Becoming", Goldmann Verlag 2018, 544 Seiten, 26 Euro.
  • Joe Biden: "Versprich es mir. Über Hoffnung am Rande des Abgrunds", C.H.Beck Verlag 2017, 250 Seiten, 22 Euro.
  • Dan Morain: "Kamala Harris. Die Biografie", Heyne Verlag 2021, 384 Seiten, 22 Euro.
  • Madeleine Albright: "Die Hölle und andere Reiseziele. Eine Autobiografie im 21. Jahrhundert", Dumont Verlag 2020, 496 Euro, 25 Euro.
  • Anna Clauß: "Söder. Die andere Biographie", Hoffmann und Campe Verlag 2021, 175 Seiten, 20 Euro.
  • Robert Habeck: "Von hier an anders. Eine politische Skizze", Kiepenheuer & Witsch 2021, 384 Euro, 22 Euro.
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