Ausstellung in Basel

Visuelles und akustisches Rauschen

Netzwerk-Kabel
Auch die Kunst versucht Antworten auf "Big Data" zu finden © dpa/picture-alliance/ David Ebener
Sabine Himmelsbach im Gespräch mit Christine Watty · 29.05.2015
"Poetics and Politics of Data" heißt eine Ausstellung in Basel, die sich künstlerisch mit dem Leben in der Datengesellschaft auseinandersetzt. Die Kuratorin Sabine Himmelsbach glaubt, dass Künstler eine breitere Debatte anstoßen könnten.
"Daten sind nicht nur digitales Material", sagte Sabine Himmelsbach, Leiterin des Hauses für elektronische Kunst in Basel, im Deutschlandradio Kultur. Daten hätten Einfluss auf die Gesellschaft. Die Ausstellung "Poetics and Politics of Data" solle anhand der künstlerischen Arbeiten zeigen, dass die Besucher mit Datenmaterial selbst alternativ und selbstbestimmt umgehen könnten.
800 Video-Tagebücher
Der US-Videokünstler Christopher Baker habe in einer Arbeit 800 Videoclips aus den sozialen Medien zu einer riesigen Videoprojektion zusammengestellt. "Hier kann man ein visuelles und akustisches Rauschen der Tagebücher erleben." 800 Menschen hätten sich in der globalen Netzgemeinschaft austauschen wollen, gingen als Einzelpersonen aber im Rauschen unter.
Methoden der Selbstermächtigung
Die künstlerischen Arbeiten beschrieben den "Ist-Zustand" der Datengesellschaft, sagte Himmelsbach. In der Ausstellung gehe es auch um Methoden der Selbstermächtigung. Die Ausstellungsmacher hätten mit einer Forschungsgruppe zusammengearbeitet, bei der alternative Modelle erarbeitet wurden, wie beispielsweise eigene Datencenter betrieben werden könnten. "Die Idee zu einem dezentralisierten und bürgerorientierten Netz steckt da dahinter."
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