Was mit den alten Osterhasen passiert

Ostern ist vorbei, doch dass die übrig gebliebenen Schoko-Osterhasen eingeschmolzen und zu Weihnachtsmänner werden, ist ein Ammenmärchen. Im Feuilleton der "FAZ" wird das Geheimnis gelüftet, was tatsächlich mit ihnen gemacht wird.
Julia Bähr geht im Feuilleton der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG Fragen nach, die einem Großteil der Bevölkerung auf den Nägeln brennen.
"Herr Bernardini, ein Drittel der Deutschen glaubt, dass Osterhasen zu Weihnachtsmännern eingeschmolzen werden und umgekehrt. Stimmt das?"
Georg Bernardini, Autor des Buches "Schokolade – Das Standardwerk", gibt Entwarnung.
"Nein, das ist Unsinn. Zum einen erlaubt das Gesetz es nicht, zum anderen lohnt es sich nicht, alles wieder auszupacken und einzuschmelzen. Die Hersteller haben einen anderen Weg gefunden: Die Schokolade ist länger als ein Jahr haltbar, und was übrig bleibt, wird eingelagert und zur nächsten Saison meistens nach Osteuropa verkauft."
Schokolade macht uns heiter und gut gelaunt
Jetzt könnte man natürlich die namenlosen Osteuropäer bedauern, die unsere alten Osterhasen aufessen müssen, aber dafür bleibt keine Zeit. Denn Julia Bähr stellt die alles entscheidende Frage:
"Was macht Schokolade mit uns?"
Georg Bernardini antwortet:
"Sie macht uns heiter und gut gelaunt. Sie befriedigt das Bedürfnis nach Zucker, das macht uns ein bisschen müde. Sie hat zwar auch einen geringen Anteil Koffein – aber um den zu spüren, müssten Sie ein halbes Kilo Vollmilchschokolade essen."
Wer das geschafft hat landet dann bei Nina Pauer in der Wochenzeitung DIE ZEIT. Oder viel mehr auf der von ihr mit wohlwollender Abscheu beschriebenen Website:
"'Sweat with Kayla', so heißt das Motto des Zwölf-Wochen-Fitnessprogramms zur Bikinifigur, mit dem die 24-jährige Australierin Kayla Itsines zur Multimillionärin wurde. Zu aggressiver Technomusik turnt die Personal Trainerin selbst erfundene Übungen vor, ein bisschen heuschreckenartig und sehr verbissen sieht das aus, genau deshalb funktioniert es."
Sind Frauen das schlauere Geschlecht?
Wem die eigenen Fettpolster und die der anderen egal sind, der kann nun wieder Allegra lesen. Unter der Überschrift:
Immer noch keine Diät
begrüßt Katharina Riehl in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG die Allegra wieder am Zeitschriftenkiosk. Sechs Ausgaben soll es pro Jahr geben.
"In der ersten Ausgabe nun findet man viele gute Texte, eine Reportage über Beziehungen zwischen deutschen Frauen und Flüchtlingsmännern zum Beispiel, eine Kolumne der sehr lustigen österreichischen Autorin Stefanie Sargnagel; auch Simone Buchholz hat sich zu einem Stück überreden lassen und schreibt über das Fremdgehen im Kopf. Dazwischen: keine Diät, Mode und Beauty wohldosiert."
Das klingt doch aber nur wirklich alles so, als hätte man es auch ohne die Allegra erst letzte Woche irgendwo gelesen.
Wozu brauchen Frauen überhaupt Frauenzeitschriften, wenn sie doch eigentlich das schlauere Geschlecht sind, wie die folgende Nachricht vermuten lässt:
"Junge Frauen lassen das Elternhaus früher hinter sich als junge Männer, sagt das Statistische Bundesamt."
Das steht so in der TAZ. Dort steht allerdings auch, dass dies schon immer so war.
"Verblüffend an den Befunden der aus der jährlichen Haushaltsbefragung gewonnenen Daten ist eher, dass im Alter von 30 Jahren 12 Prozent der Männer und 5 Prozent der Frauen noch im Elternhaus wohnen."
Zwei Tage Symposium über die "Pet Shop Boys"
Ja, was machen die wohl immer noch zu Hause? Vielleicht gemeinsam mit den Eltern die Pet Shop Boys hören? Glaubt man Harald Peters von der Tageszeitung DIE WELT, gehört die Band inzwischen zum britischen Kulturerbe:
"Zum dreißigsten Jubiläum ihres Debüts wurde vergangene Woche in der Universität von Edinburgh ein zweitägiges Symposium abgehalten, bei dem unter anderem 'Sehnsucht und Frustration im Frühwerk der Band' sowie 'Der Pastiche von Disco und die Bedrohung durch Aids' diskutiert wurden."
Das neue Album bespricht Peters auch. Es heißt schlicht "Super" und entlockt Harald Peters folgendes Urteil:
"So muss man sagen, dass das Album vielleicht nicht wirklich super geraten ist, aber dafür ziemlich gut."
Jetzt könnte man sagen, dass diese Wortspielerei nicht richtig super geraten ist, aber auch nicht schlecht. Oder lieber noch eine Abschlussinformation aus der FAZ zum heutigen Lieblingsthema?
"Fast zehn Kilo Schokolade essen wir jährlich."