Viel Lob für neuen Ferrante-Roman

Große Einigkeit in den Feuilletons: Elena Ferrantes nun auf Deutsch erschienener Band 3 der Neapelsaga erhält große Aufmerksamkeit. Von "Jahrhundertwerk" bis "Lesevergnügen" reichen die Bewertungen.
Selten sind sich die Feuilletons so einig wie jetzt in der Beurteilung des neuen Romans von Elena Ferrantes. TAZ, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG widmen dem jetzt auf Deutsch erschienenen Band 3 der Neapelsaga große Aufmerksamkeit. Die TAZ spricht von "einem Jahrhundertwerk. Ferrante verfasst auch den dritten Band ihrer Tetralogie kunstvoll aus der Perspektive ihrer Hauptfigur Elena Greco, Lilas Freundin aus Kindertagen."
Raffiniert verschachtelt erzählt
Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG hebt hervor: "Erzählt werden in raffinierter Verschachtelung die parallelen Lebensgeschichten der Freundinnen Lila und Elena in den turbulenten Jahren von 1968 bis 76, in denen die Frauen, trotz Revolte und Feminismus, ihre Liebesnöte und die Zurichtung durch Männer ertragen müssen."
Etwas kritischer, wenn auch nur in Maßen äußert sich Niklas Bender in der FAZ. Zunächst lobt auch er: "Das Lesevergnügen ist da, wenn man sich vom Strom der Ereignisse, der Vielzahl an Schicksalen und der schönen Sprache (wunderbar übersetzt von Karin Krieger), mitziehen lässt." Die Frage der literaturgeschichtlichen Bedeutung hingegen, beurteilt der Kritiker als "offen – bestenfalls."