Aus den Feuilletons

Russische Oligarchen für Serebrennikow im Theater

Nahaufnahme von Serebrennikows ernstem Gesicht hinter Gittern. Er lehnt mit einer Hand an den Gitterstäben. Er trägt eine Baseballmütze verkehrt herum und eine blaue Jeansjacke.
Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow wartet in einem Gericht in Moskau auf seine Anhörung. © Alexander Zemlianichenko / AP / dpa
Von Klaus Pokatzky · 17.09.2017
Am Wochenende gab es vier kurze Stücke am Moskauer Gogol-Zentrum – aber ohne den unter Hausarrest stehenden Regisseur Kirill Serebrennikow. Neben vielen Kollegen und Schauspielern kamen auch zwei Oligarchen zur Premiere.
"Literatur kann fast alles sein", lesen wir in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG: "nur seelenlos darf sie nicht sein", meint Peter Stamm. Theater kann auch fast alles sein – und manchmal ist allein der Premierenbesuch eine politische Demonstration. "Es sind nicht nur Kollegen gekommen, Schauspielerinnen, die Leiter anderer bedeutender Theater", teilt uns die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG über eine Moskauer Theateraufführung mit: "sondern auch Roman Abramowitsch und Viktor Wechselberg, Oligarchen der ersten Stunde, die keineswegs im Ruf stehen, Kritiker des Kremls zu sein."
Am Wochenende gab es vier kurze Stücke am Moskauer Gogol-Zentrum – aber ohne ihren Regisseur Kirill Serebrennikow: "der bei der Premiere nicht dabei sein kann, weil er seit drei Wochen unter Hausarrest steht", wie Julian Hans uns erinnert. "Die Vorstellungen sind über Monate ausverkauft."
Mehr zum Thema