Aus den Feuilletons

Handschriftliches Vermächtnis von Margot Honecker

Margot Honecker bei der Beerdigung ihres Mannes, Erich Honecker, am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile
Margot Honecker bei der Beerdigung ihres Mannes, Erich Honecker, am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile © picture alliance / dpa / epa
Von Tobias Wenzel · 13.09.2017
Im Nachlass Margot Honeckers hat einer ihrer Enkel umfangreiche Notizen entdeckt: "Wutbürgerin, fern der Heimat" schreibt die "Welt" über die einstige DDR-Bildungsministerin. Außerdem wurde der Dichter Theodor Storm vor 200 Jahren geboren.
"Herbst ist gekommen, Frühling ist weit – Gab es denn einmal selige Zeit?" dichtete melancholisch Theodor Storm. Und die WELT zitiert das nun passend zur Jahreszeit und zu Storms 200. Geburtstag.

Aber bevor Sie, liebe Hörer, sich von diesen Versen mitreißen lassen in Richtung Trübsal, besser schnell der Versuch einer Aufmunterung. Durch Hoffnung: "Entweder die Menschheit wird vom Kapitalismus in den Abgrund geführt oder sie überwindet ihn. Letzteres ist wahrscheinlicher und realer, denn die Völker wollen leben." Margot Honecker hat das geschrieben. Aber Sven-Felix Kellerhoff euphorisiert das so gar nicht. "Wutbürgerin, fern der Heimat", so der Titel seines Artikels für die WELT.

Überschneidungen mit der Interpretation von Rechtspopulisten

Ein Enkel von Margot Honecker hat im Nachlass der einstigen DDR-Bildungsministerin und Ehefrau von Erich Honecker rund einhundert Blatt handschriftliche Notizen entdeckt. Größtenteils scheinen sie aus den letzten Jahren im chilenischen Exil zu stammen. Dabei sind, so Kellerhoffs Befund beim Lesen, "Überschneidungen mit aktuellen rechtspopulistischen Interpretationen unübersehbar".
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