Aufgekauft und herausgeputzt

Moderation: Christian Rabhansl · 13.04.2012
In Deutschlands Städten verkaufen sich Immobilien so gut wie lange nicht mehr. Finanzexperten registrieren eine regelrechte Flucht der Anleger in Sachwerte. In Berlin stieg der Umsatz mit Immobilien im vergangenen Jahr um über 40 Prozent. Die Folgen sind unübersehbar. Eigentumswohnungen werden immer teurer, die Mieten steigen, Luxussanierungen verändern das Gesicht ganzer Viertel, Einkommensschwache werden aus der Stadt vertrieben.
Diese Entwicklung könnte die ökonomische Entwicklung der Städte gefährden, warnt der DGB. Weil Bewerber keine Wohnung finden, gäbe es bereits heute einen Arbeitskräftemangel bei Altenpflegern, Feuerwehrleuten, Polizisten, Handwerkern.

Und die Wut in den Quartieren steigt. Bürgerinitiativen kämpfen für bezahlbaren Wohnraum und gegen "Heuschrecken" und Luxussanierer. Künstler solidarisieren sich mit Kleinverdienern. Der Liedermacher Konstantin Wecker warnt vor einem "Wohlstandsgesindel."

Haben die Städte überhaupt Instrumente, um den Markt zu beruhigen? Wie sieht eine vorausschauende, moderne Stadtpolitik aus? Wem gehört die Stadt der Zukunft?

Im Wortwechsel diskutieren darüber:

Frank Bielka, Vorstandsmitglied der Wohnungsbaugesellschaft degewo

Aljoscha Hofmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie der TU Berlin

Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin Brandenburg