Atomabkommen mit dem Iran

Ein historischer Erfolg - Ende der Eiszeit?

Nach der Atomeinigung: Der französische Außenminister Laurent Fabius, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und Ali Akhbar Salehi von der iranischen Ato
Nach der Atomeinigung: Der französische Außenminister Laurent Fabius, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und Ali Akhbar Salehi von der iranischen Ato © AFP / Joe Klamar
Moderation: Marianne Allweiss und André Hatting · 14.07.2015
Das Atomabkommen mit dem Iran hat euphorische Reaktionen ausgelöst. Für den Friedensforscher Jochen Hippler ist es zum Freuen aber noch zu früh. Denn sowohl in den USA und im Iran versuchten Hardliner, eine Ratifizierung des Abkommens zu verhindern.
Nach monatelangen Verhandlungen haben der Iran und die 5+1-Gruppe am Dienstag eine Einigung im Atomstreit erzielt. Das Abkommen könnte einen wirklichen Durchbruch in der internationalen Politik darstellen, meint der Friedensforscher Jochen Hippler von der Universität Duisburg-Essen und warnt gleichzeitig, "das Fell des Bären jetzt schon zu verteilen". Erst wenn der Vertrag tatsächlich ratifiziert und umgesetzt sei, könne man von einem historischen Erfolg sprechen.
Auch aus Israel und Saudi-Arabien wird Stimmung gegen das Abkommen gemacht
Es sei jedoch noch nicht zu erkennen, wie US-Präsident Obama eine Mehrheit im Senat für eine Ratifizierung organisieren könne. Auch im Iran sei die Situation nicht einfach, sagt Hippler. So habe der religiöse Führer Ali Chamenei mehrmals sogenannte rote Linien gezogen. "Und manche von denen sind eben tatsächlich auch im Widerspruch zum Vertrag."
Auch aus Saudi-Arabien und Israel komme massiver Widerspruch gegen das Abkommen. Äußerungen israelischer Politiker, dem Iran gehe es letztlich doch nur darum, Atommacht zu werden, seien allerdings "Propaganda der gegenwärtigen Regierung", betont er. "Das hat wirklich mit einer realistischen Einschätzung nichts zu tun, sondern es geht wirklich darum, im amerikanischen Senat Stimmung zu machen, den Vertrag noch zu hintertreiben. "
Er habe jedoch den Eindruck, dass die am Abkommen beteiligten Staaten USA, Frankreich, Großbritannien, China, Russland und Deutschland sehr sorgfältig darauf geachtet hätten, mögliche Lücken im Abkommen zu schließen.
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