Asyl in Pankow

Über die Organisation einer Willkommenskultur

Neben- und übereinandergestapelte Container in blau, rot, gelb und weiß auf einer Baustelle, davor ein Schild mit dem Text "Hier entsteht eine Unterkunft für Flüchtlinge".
Ein Flüchtlingsheim in Berlin-Pankow. © imago / Jürgen Heinrich
Von Ralph Gerstenberg · 19.05.2015
Im November 2013 wurde im Berliner Bezirk Pankow ein neues Flüchtlingsheim in Betrieb genommen. Befürchtete Proteste blieben weitestgehend aus, da das Bezirksamt unter dem Motto "Wir in Pankow - tolerant und weltoffen" eine Informationsoffensive aufgelegt hatte, mit der Anwohner von Anfang an für das Projekt gewonnen werden konnten.
Bei Ankunft der Asylbewerber waren die Lagerräume des Heimes mit Sachspenden prall gefüllt. Ein Unterstützerkreis hatte sich gebildet, der sich unter dem Slogan "Refugees welcome" mit den Flüchtlingen solidarisierte, Deutschkurse organisierte, Kinder betreute, bei Amtsgängen behilflich war. Gelegentliche Versuche, Stimmung gegen das Heim zu machen, verebbten bald.

Die Bürgerinitiative hingegen hält bis heute an. Am Beispiel des Pankower Asylbewerberheimes geht das Feature der Frage nach, wie in einem Stadtteil eine Willkommenskultur für Flüchtlinge geschaffen werden kann und wie daraus ein nachhaltiges Engagement in der Flüchtlingsbetreuung entsteht.
Produktion: DLF 2015