"arteBA"

Größte Kunstmesse Lateinamerikas

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Ein Blick auf einige Kunstwerke der Messe für zeitgenössische Kunst arteBA in Buenos Aires. © picture alliance / dpa / David Fernandez
Von Victoria Eglau  · 07.06.2015
Die ArteBA in Buenos Aires ist eine der wichtigsten Kunstmessen der Welt und die bedeutendste in Lateinamerika. Mehr als 80 Galerien nahmen an der Messe teil und präsentierten Arbeiten von 450 Künstlern.
In der Metropole Buenos Aires ist die Dichte an Kunstmuseen, Ausstellungen und Galerien hoch. Einmal im Jahr treffen sich Galeristen, Sammler, Künstler, und Kuratoren bei der Messe arteBA. Seit einigen Jahren schon kommt die Berliner Galerie Johann König nach Buenos Aires - durchaus ein wichtiger Termin, meint ihre Repräsentantin Cristina Sommer:
"Es spricht ein ganz anderes Publikum an. Es ist an sich ein lateinamerikanisches Publikum. Die Sammler sind fast alle aus Argentinien, Brasilien, Peru, Paraguay. Einige reisen nach Basel, Freeze etc., aber viele auch nicht. Also arteBA ist von Lateinamerika fast die wichtigste Messe."
Zeitgenössische, lateinamerikanische Kunst
300 private Sammler haben in diesem Jahr arteBA besucht, die meisten werden mit einem oder mehreren Werken im Gepäck wieder abreisen. Der Schwerpunkt der Messe ist traditionell die zeitgenössische, lateinamerikanische Kunst.
Die Galerie Johann König brachte Arbeiten von Amalia Pica nach Buenos Aires, darunter die Skulptur Acoustic Radar - ein überdimensionales Hör-Rohr aus Pappe. Die vielseitige Pica ist Argentinierin, lebt in London und ihr Werk schmückt bereits zahlreiche internationale Sammlungen und Museen.
"Es mag in Argentinien kleinere Etats für Kunst und weniger Sammler geben, aber man merkt, dass sich etwas ändert und der Kunstmarkt wächst. Die argentinischen Künstler produzieren auf höchstem internationalem Niveau."
Das sagt auch Sonia Becce, sie ist Kuratorin und war bei arteBA 2015 für die Auswahl der 81 Galerien aus Argentinien, Brasilien, Deutschland, Spanien und anderen Ländern mitverantwortlich:
"Die lateinamerikanische Kunst insgesamt hat sehr viel zu sagen und ist so lebendig wie nie. Sie bereichert die internationale zeitgenössische Kunstszene sehr. Ich glaube aber, es wäre an der Zeit, stärker zu differenzieren und statt von 'lateinamerikanischer Kunst' von argentinischer, brasilianischer oder mexikanischer Kunst zu sprechen."
Pflichttermin für Museen von Weltrang
Für immer mehr Museen von Weltrang ist arteBA ein Pflichttermin. Die Londoner Tate Gallery, das New Yorker Guggenheim-Museum und das Museum für Lateinamerikanische Kunst, MALBA, von Buenos Aires kauften in diesem Jahr Werke, unter anderem von der argentinischen Künstlerin Graciela Gutierrez Marx. arteBA-Kuratorin Sonia Becce:
"ArteBA bemüht sich seit Jahren darum, Museen aus der ganzen Welt den Kauf von Werken zu erleichtern. Die Messe hat private Sponsoren gefunden, die den Erwerb von Kunst bezuschussen oder ganz übernehmen. Oft geben Galerien und Künstler beim Preis nach. Durch diese gemeinsame Anstrengung gelingt es, dass Museen ihre Sammlungen mit lateinamerikanischer Kunst von arteBA bereichern."
Malerei, Skulpturen, Collagen und Fotografien - alle Kunstgattungen fanden sich bei arteBA. In der argentinischen Kunst gibt es seit einigen Jahren eine interessante Entwicklung: Viele Nachwuchskünstler widmen sich ganz klassisch der Malerei. Kuratorin Sonia Becce:
"Unser Land hat eine bedeutende Mal-Tradition, und in letzter Zeit ist eine Rückkehr zu dieser Tradition und eine sehr gelungene Erneuerung zu beobachten. Viele dieser jungen Künstler sind Malerinnen."
Rund hunderttausend Besucher
Nicht nur Museums-Kuratoren und betuchte Privatsammler tummelten sich in Buenos Aires. arteBA gehört weltweit zu den Messen mit den höchsten Besucherzahlen - rund hunderttausend Menschen waren es auch in diesem Jahr wieder. Darunter viele Neugierige und Kunstliebhaber, die die Messe wie eine große Ausstellung genossen. Zur Politik von arteBA gehört es seit jeher, Liebhaber zu Kennern und schließlich zu Sammlern zu machen. Vorträge und Podiumsgespräche über zeitgenössische Kunst und den Kunstmarkt begleiteten die Messe. Und im Barrio Joven, dem "jungen Viertel", boten Nachwuchsgaleristen erschwingliche Kunst für Einsteiger an.
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